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Es reicht! Appell von Fachverbänden

Fachlichkeit statt Diffamierung im Umgang mit jungen Geflüchteten!

In einem gemeinsamen Appell fordern 54 Fachverbände der Kinder- und Jugendhilfe, Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingsräte, den Schutzbedarf junger Geflüchteter in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in Anker-Zentren oder eine Schlechterstellung in der Jugendhilfe lehnen die Unterzeichnenden, mit dabei die Diakonie Deutschland, ab.

Diakonie Deutschland

Im Appell heißt es unter anderem:

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind in erster Linie Kinder, ihr Schutz und ihre Förderung obliegt der Kinder- und Jugendhilfe. Jede rechtliche Konstruktion, die das in Frage stellt, jede Forderung, die ordnungspolitische Interessen über die Rechte von Kindern stellt, lehnen wir ab.

Zunehmend stellen einige Politiker*innen und Journalist*innen Schutzsuchende pauschal als Kriminelle dar und scheuen sich auch nicht, Kindern und Jugendlichen, die allein geflüchtet sind, niedere Beweggründe zu unterstellen. Auch deshalb dreht sich der öffentliche Diskurs immer stärker um eine nur scheinbar notwendige verstärkte Ordnungspolitik.

Dass geflüchtete Minderjährige Kinder sind, deshalb besonderen Schutz brauchen und Rechte haben, wird nicht mehr als rechtliche Verpflichtung und gesellschaftsvertragliche Selbstverständlichkeit gesehen, sondern als Minderheitenmeinung diskreditiert. Wir wehren uns dagegen und setzen uns für Fachlichkeit und rechtsbasierte Diskussionen und Entscheidungen ein.

Johanna Karpenstein vom Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: 

„In den letzten Jahren haben viele junge Geflüchtete mit Hilfe der Kinder- und Jugendhilfe große Integrationsleistungen erreicht. Die Kinder- und Jugendhilfe ist der richtige Ort um sie zu unterstützen und Integration zu ermöglichen. Die Erfolge vieler werden medial durch die kriminellen Taten einiger weniger junger Geflüchteter überlagert. Das Fehlverhalten einiger weniger rechtfertigt keinen diffamierenden Umgang mit einer ganzen Gruppe junger Geflüchteter.“

Zum Appell

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