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Ein ungewöhnliches Kunstprojekt setzt Zeichen

Kunst trotz(t) Ausgrenzung

Uwe Moosburger / Augsburg56 auf Leinwand gestickte Portraits von Menschen mit – wie man heute sagt – Migrationshintergrund hängen von der Decke der Galerie. Auf Augenhöhe montiert, man sieht sie von Angesicht zu Angesicht."Einwanderung" von Sybille Loew

Die Wanderausstellung "Kunst trotz(t) Ausgrenzung" erteilt eine künstlerische Absage an Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus, an Ideologien von angeblicher Ungleichheit und Ungleichwertigkeit von Menschen. Vom 27. Oktober bis 15. Dezember sie in der Gedenkstätte KZ Osthofen und in einigen Wormser Kirchen zu sehen mit einem breit gefächterten Begleitprogramm.

An dem Projekt der Diakonie Deutschland beteiligen sich Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft. Gemeinsam fordern sie den Betrachter dazu heraus, sich mit der Gestaltung einer offenen, vielfältigen und inklusiven Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Ausstellung wurde erstmals in der documenta-Halle in Kassel gezeigt, weitere Stationen waren Braunschweig, Stuttgart, Hannover und Berlin. Auch beim Kirchentag in Dortmund waren ausgewählte Exponate zu sehen. Ab dem 27. Oktober wird die Ausstellung nun in der Gedenkstätte KZ Osthofen und einigen Wormser Kirchen gezeigt.

Schirmherrin Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

„Mit den vielfältigen Arbeiten der internationalen und rheinland-pfälzischen Künstler und Künstlerinnen schärft die Ausstellung unsere Wahrnehmung für Menschen, die täglich Diskriminierungen ausgesetzt sind“, so Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Schirmherrin der Ausstellung in Worms und Osthofen.

Eröffnungsgottesdienst am 27. Oktober in der Wormser Dreifaltigkeitskirche

Die Ausstellung wird am 27. Oktober mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Wormser Dreifaltigkeitskirche eröffnet, die Predigt hält Ulrike Scherf, stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Im Anschluss wird zur Vernissage in die Gedenkstätte KZ Osthofen eingeladen. Um 12.15 Uhr wird Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, zum zweiten Teil der Eröffnungsveranstaltung begrüßen. Für die Landesregierung spricht der Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf.

Umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung

Die Ausstellung läuft bis zum 15. Dezember, daneben findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt: So bietet etwa die Bergkirchengemeinde Worms-Hochheim in Kooperation mit dem atelierblau der Lebenshilfe eine Veranstaltungsreihe zu den Fotoarbeiten von Klaus G. Kohn. Die Portraits seiner Reihe „CREDO – Lebensentwürfe“ zeigen Menschen, die die Betrachtenden zu einer Stellungnahme provozieren.

Angebote für Jugendliche

Für Jugendliche veranstaltet der Stadtjugendring den Workshop „Every body is a bikini body! Schönheit kennt keine Grenzen.“ Im Rahmen des Angebots wird erarbeitet, welche Schönheitsbilder in unserer Gesellschaft existieren, wie die Beauty-Industrie das unterstützt und wie es unser Denken und Handeln beeinflusst. Weiterhin wird betrachtet, warum Menschen aufgrund ihres Aussehens ausgegrenzt und diskriminiert werden. Am Beispiel von „Body Positivity“-Activists im Bereich der sozialen Medien wird der Workshop „empowernd“ beendet.

Konzerte, Vorträge, Künstlergespräche und Lesungen

Vorträge, Künstlergespräche und Seminare runden das Programm ab, zudem werden Führungen durch die Ausstellung in der Gedenkstätte KZ Osthofen sowie zu den in Worms ausgestellten Kunstwerken angeboten. Ein besonderes Highlight bieten die Veranstaltungen zur Finissage am 15. Dezember: Um 11 Uhr liest Frank Nonnenmacher, emeritierter Professor für Politische Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt, in der Gedenkstätte KZ Osthofen aus seinem Buch „DU hattest es besser als ICH“, in dem er das Leben zweier Brüder im 20. Jahrhundert beschreibt.

Um 16 Uhr konzertiert Aeham Ahmad im Gemeindehaus der Dreifaltigkeitskirche. Aeham Ahmad ist ein palästinensisch-syrischer Pianist. Internationale Bekanntheit erlangte er 2014/2015 durch seine öffentlichen Auftritte im Flüchtlingslager Jarmuk – als „Pianist in den Trümmern“ während des Bürgerkriegs in Syrien. Inzwischen lebt Ahmad als Geflüchteter in Deutschland.

Zahlreiche Veranstalter und Ausstellungspartner realisieren das Projekt

Veranstalter der Ausstellung in Worms und Osthofen sind die Diakonie Hessen, das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau, das Katholische Dekanat Worms, die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, die Gedenkstätte KZ Osthofen/NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz sowie der Förderverein Projekt Osthofen e.V., daneben zeichnen zahlreiche Partner aus Kirche, Diakonie und Politik für das umfangreiche Begleitprogramm verantwortlich. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.


Weitere Informationen zur Ausstellung unter: www.kunst-trotzt-ausgrenzung.de

Veranstaltungsübersicht

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