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response.

Mit Beratung stark machen gegen rechte Gewalt

Der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach hat zum 1. Juli 2022 die Beratungsstelle response der Bildungsstätte Anne Frank e.V. übernommen. Mit der Übernahme von response positioniert sich der Evangelische Regionalverband deutlich: „Gerade in einer Zeit beunruhigender rassistischer und rechter Gewalt brauchen Betroffene eine starke Unterstützung und Beratung. Wir schätzen die hohe Kompetenz des Teams von response außerordentlich“, sagt Verbandsleiter und Diakoniepfarrer Markus Eisele.

ERV

Liisa Pärssinen, Leiterin von response, begrüßt die Entscheidung des Landes Hessen für den neuen Träger: „Der Evangelische Regionalverband bündelt ein umfangreiches und fundiertes Wissen in der Beratung und Begleitung von Menschen in Krisensituationen. Mit ihm hat sich ein starker, zuverlässiger und gut vernetzter Träger gefunden, der den Raum, die Möglichkeiten und die Ressourcen bietet, damit response als Beratungsstelle weiterwachsen kann.

Was response ausmacht und zukünftig im Verband miteinbringen kann und will ist die Perspektive der Betroffenen, die bei unserer Arbeit im Fokus steht und durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit sowie ein unabhängiges Monitoring stärker sicht- und hörbar gemacht werden soll. Themen wie rechte Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und jedwede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit können damit nochmals unter besonderer Berücksichtigung dieses Aspektes thematisiert werden.“

Prof. Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, freut sich ebenfalls, dass response mit dem Evangelischen Regionalverband einen etablierten Träger in der Beratungsarbeit gefunden hat: „Als wir 2015 die Gründung von response angingen, fehlte ein solches Angebot in Hessen. In der Bildungsstätte Anne Frank haben wir deshalb professionelle Beratungsstrukturen geschaffen, damit Menschen nach rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt individuell auf ihren Bedarf zugeschnittene und für ihre Erfahrungen sensibilisierte Unterstützung finden.

Das Team von response hat seither wichtige Aufbauarbeit geleistet und sich in Zeiten eines allgemeinen Anstiegs rassistischer Gewalt und vor dem Hintergrund dramatischer Ereignisse wie des Mords an Walter Lübcke oder des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau als zentrale Anlaufstelle für Betroffene in Hessen etabliert.“

Die neu entstehende Zusammenarbeit soll Ratsuchenden den Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsleistungen erleichtern und einen beidseitigen Zugewinn an Kompetenz sowie Qualität und Professionalität in der Beratungsarbeit sichern. „Vor allem in unserer Beratung im Bereich Migration und Flucht, aber auch in unserer Jugendberatung stoßen wir häufig auf Klient:innen, die von rechter und rassistischer Gewalt betroffen sind. Mit der Erweiterung um response verfügen wir über zusätzliche Fachexpertise, um diese Menschen noch besser zu unterstützen“, betont Anja Frank-Ruschitzka, Leiterin des Arbeitsbereich Beratung und Therapie im Evangelischen Regionalverband.

Im Arbeitsbereich berät und begleitet der Verband aktuell in drei Beratungszentren und weiteren Beratungsstellen in Frankfurt und Offenbach Menschen in Krisen- und Übergangssituationen. Die Beratung umfasst u. a. die Bereiche Migration und Flucht, Familie und Erziehung, Schulden und Sucht sowie Täter-Opfer-Ausgleich.

Hintergrund
Die Bildungsstätte Anne Frank hat sich infolge eines strategischen Entwicklungsprozesses entschieden, den Bereich Betroffenenberatung aufzugeben, um sich vorrangig auf ihre Arbeit in der politischen Bildung zu fokussieren. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren ist die Beratungsstelle nun im Arbeitsbereich Beratung und Therapie des Evangelischen Regionalverbandes verortet.

Zu response
response ist die erste Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer, antimuslimischer und antiziganistischer Gewalt in Hessen. Das Team berät an zwei Standorten in Frankfurt am Main und in Kassel kostenfrei sowohl Betroffene als auch deren Angehörige und Freund:innen sowie Zeug:innen eines Angriffs. Durch Öffentlichkeitsarbeit, ein unabhängiges Monitoring und das Meldeportal hessenschauthin.de werden darüber hinaus alltägliche Formen und Fälle rechter und rassistischer Gewalt öffentlich gemacht. Weitere Informationen gibt es auf response-hessen.de.

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