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„Wir bringen Mehrwert!“

Unter dem Namen „Wir bringen Mehrwert“ engagieren sich Flüchtlinge ehrenamtlich und unterstützen Menschen und Einrichtungen vor Ort mit ihren Talenten.

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„Im letzten Jahr kamen fast eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Viele sind lange hier, dürfen aber nicht arbeiten. Von einigen Einheimischen werden wir als Bürde betrachtet, als Belastung“ sagt Mohanad. „Aber“ fährt er fort, „jeder Flüchtling bringt auch seine Talente mit, jeder hat spezielle Fähigkeiten. So ist die Idee entstanden, dass die Flüchtlinge ehrenamtlich arbeiten, jeder macht das, was er gut kann.“

Mohanad gehört zu den Gründern der Initiative „Wir bringen Mehrwert“. Ziel ist es, dass die Geflüchteten einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen können, indem sie den Bewohnern der umliegenden Ortschaften ehrenamtlich helfen. Gleichzeitig wollen sie damit auch ein klares Zeichen für die Einheimischen setzen: Wir sind keine Belastung, sondern eine Bereicherung für Deutschland! Wir wollen arbeiten, wollen uns integrieren.

So wurde eine kleine Datenbank angelegt, in der die wichtigsten Daten der ehrenamtlich tätigen Flüchtlinge erfasst werden – Name, Alter, Herkunft, Abschluss und Fähigkeiten. Jede Einrichtung oder Privatperson kann bei „Wir bringen Mehrwert“ anfragen, wenn sie Hilfe bei einer Tätigkeit benötigt. Dann werden die passenden Helfer angefragt und es werden Termine abgesprochen, erklärt Mohanad.

„Manchmal ist es schwierig mit den Terminabsprachen, weil die Flüchtlinge oft zu Behörden oder Kursen müssen. Mit Hin- und Rückfahrt in die entsprechenden Orte sind sie oft den ganzen Tag unterwegs“ erzählt er. Dennoch läuft das Projekt sehr erfolgreich. Die Initiative hat etwa 27 Männer und zwei Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern in ihrem Pool von Ehrenamtlichen und im Laufe des letzten Jahres wurden rund zehn Projekte fertig gestellt. So wurden beispielsweise diverse Instandsetzungsmaßnahmen im örtlichen Freibad durchgeführt, damit es pünktlich zur Saison eröffnen konnte. Auch bei Privatleuten waren die Helfer schon im Einsatz und haben unter anderem im Garten geholfen.

Am Ende jedes Projekts werden die Auftraggeber gebeten, einen Bewertungsbogen für jeden Helfer auszufüllen, so soll die Qualität der Arbeit gewährleistet werden. Wer mehrere Projekte zur Zufriedenheit der Auftraggeber erledigt hat, bekommt von der Initiative ein Empfehlungsschreiben ausgestellt, mit dem die Geflüchteten ihre Tätigkeiten und damit auch ihren Integrationswillen belegen können.

Das Projekt, das seit einem Jahr existiert und von den Geflüchteten selbst initiiert wurde, wird von der Stiftung Himmelsfels begleitet. Eine Koordinatorin der Diakonie unterstützt die Vernetzung des Flüchtlingsengagements, indem sie andere engagementwillige Geflüchtete mit der Initiative in Kontakt bringt.

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