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Zum UN-Tag der Migranten

3174 – jeder und jede zählt

bbiewReste von Schlauchbooten, mit denen Flüchtlinge von der Türkei auf die griechische Insel Lesbos übersetzten

Die Corona-Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen in aller Welt hat sich nicht wesentlich auf die Zahl der Flüchtlinge ausgewirkt. Weltweit sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR mehr als 80 Millionen auf der Flucht.

Mindestens 3174 Menschen (Stand 17. Dezember) sind auf der Flucht ums Leben gekommen. Das gab die  UN-Organisation für Migration (IOM) heute zum Tag der Migranten bekannt. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Wie viele Menschen beispielsweise auf dem Weg durch die Sahara nach Nordafrika ums Leben gekommen sind, ist unbekannt.

Tödliche Route auf die Kanaren

Gegenüber dem Vorjahr, wo nach UN-Angaben 5.300 Flüchtlinge ums Leben kamen, ist die Zahl in diesem Jahr etwas zurückgegangen. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So sind auf dem Mittelmeer weniger Menschen ertrunken, dagegen starben auf der Route vom afrikanischen Festland auf die Kanarischen Inseln mehr als doppelt so viele Menschen.

Seenotrettung

Die Evangelische Kirche unterstützte in diesem Jahr mit der Finanzierung des Rettungsschiffes Sea Watch 4 die zivile Seenotrettung im Mittelmeer. Das Schiff brach am 15. August zu seinem ersten Einsatz auf. Es hat inzwischen über 350 Menschen aus Seenot gerettet und in einen sicheren Hafen gebracht.

Weihnachtsappell

In einem "Weihnachtsappell" haben 243 Parlamentarier von CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke die Bundesregierung aufgerufen, zusätzlich weitere Flüchtlinge von den griechischen Inseln aufzunehmen. Nachdem ein verheerender Brand im Sommer Moria, das größte Flüchtlingslager der EU auf der griechischen Insel Lesbos, zerstört hatte, wurden die Geflüchteten in dem neu errichteten Zeltlager Kara Tepe untergebracht. Im Internet kursieren Bilder von Flüchtlingen, die Wind und Kälte ausgesetzt sind und durch kniehohes Wasser waten. Nach Angaben von Ärzten sind etliche der mehr als 7.500 Zeltbewohner*innen erkrankt. Ein Drittel von ihnen sind Kinder. Der Winter auf Lesbos hat gerade erst begonnen.

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