Institutioneller Rassismus im Gesundheitswesen
Kurs-Nr.: , 02.06.2022, Göttingen (online)
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Infos
Termin 02. 06. 2022 16:15 – 17:45 Uhr
Ort Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig), Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen (online)
Kosten
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Bildung Vortrag/Diskussion Flüchtlinge
Mechanismen, Dynamiken und Narrative
Einladung zum Vortrag der Vortragsreihe „Public Health and Migration“ mit Dr. Aleksandra Lewicki, Guest researcher at CeMig, Sussex European Institute, University of Sussex
Abstract: Es ist weithin bekannt, dass strukturelle Ungleichheiten sich auch im Gesundheitswesen fortschreiben. So zeigen Studien etwa, dass postmigrantische Minderheiten – v.a. aufgrund ihres Beschäftigungsprofils – ein disproportional höheres Risiko haben, an Covid-19 zu erkranken und zu sterben. Wir wissen zudem, dass für postmigrantische Minderheiten und Geflüchtete Zugangsbarrieren zum Gesundheitswesen bestehen, dass sie negative Erfahrungen im Umgang mit Gesundheitspersonal machen, und dass Abläufe der gesundheitlichen Versorgung selten auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Obgleich diese Trends gut dokumentiert sind, hat sich die Forschungsliteratur bisher unzureichend mit dem Konzept des institutionellen Rassismus beschäftigt. Auf der Grundlage dreier Forschungsprojekte, die zwischen 2016 und 2020 durchgeführt wurden, werde ich nachzeichnen, wie sich Rassismus institutionell im Gesundheitswesen fortschreibt. Zunächst lege ich dar, welche Formen der Ungleichbehandlung belegt sind, und welche Mechanismen ihnen zu Grunde gelegt werden können. Im zweiten Teil illustriere ich am Beispiel zweier Wohlfahrtsverbände, wie rassistische Differenz im Gesundheitswesen immer wieder neu erzeugt wird.
Aleksandra Lewicki ist politische Soziologin und lehrt an der Universität Sussex. Sie ist Senior Lecturer in Sociology und leitet das Sussex European Institute. Lewicki ist eine der Herausgeber*innen des Journal of Ethnic and Migration Studies und Redaktionsmitglied im Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Ihre Forschung beschäftigt sich mit struktureller Ungleichheit in Einwanderungsgesellschaften, insbesondere Deutschland und Großbritannien. Empirisch forscht sie zu politischer Mobilisierung und institutioneller Diskriminierung. Insbesondere interessiert sie, wie, von wem und aus welchen Beweggründen kollektive Zuschreibungen wie „Rasse" oder „Nation" erzeugt und argumentativ eingesetzt werden – und wie sie sich dann in öffentlichen Einrichtungen und politischen Initiativen fortschreiben.
Sie können sich hier für den Vortrag anmelden.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Details
Veranst. Zentrum für Globale Migrationsstudien (CeMig)
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