IKW-Start 21. September
Interkulturelle Woche startet unter dem Motto „Neue Räume“
IKW09.09.2024 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
IKWDie bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) findet seit 1975 immer Ende September statt. Sie wird unterstützt und mitgetragen von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Vereinen, Bildungsträger:innen, Migrant:innenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen. In rund 700 Städten und Gemeinden werden um die 5.000 Veranstaltungen durchgeführt. Der nationale Tag des Flüchtlings ist Bestandteil der Aktionswoche.
Veranstaltungen
Interkulturelle Wochen 2024 Fulda
Interkulturelle Wochen 2024 Groß-Gerau
Interkulturelle Woche Hofheim-Taunus
Interkulturelle Wochen 2024 Kassel
Interkulturelle Woche Kreis Bergstraße
Interkulturelle Wochen 2024 Lahn-Dill-Kreis
Interkulturelle Wochen 2024 Main-Kinzig-Kreis
Interkulturelle Woche 2024 in Mainz
Interkulturelle Woche 2024 Marburg
Interkulturelle Woche 2024 im Rheingau-Taunus-Kreis
Interkulturelle Woche 2024 Vogelsbergkreis
Interkulturelle Woche 2024 in Worms
Zu den bundesweiten Veranstaltungen
Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2024
Von Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Metropolit Augoustinos, Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland.
Im Mittelpunkt des Wortes erinnern die Kirchen an das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes: "Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben die menschliche Würde allem anderen vorangestellt im Bewusstsein dessen, woher Deutschland kam: aus der Barbarei der nationalsozialistischen Herrschaft und aus dem verheerenden Krieg mit seinen dramatischen Folgen für Europa und die ganze Welt. Das Grundgesetz spannte den Rahmen für das Entstehen neuer Räume des Zusammenlebens in der Gesellschaft und als Teil der Völkergemeinschaft: in Achtung vor dem und der jeweils anderen, in einem demokratischen Staatswesen, als Solidargemeinschaft der vielen Verschiedenen", schreiben die Vorsitzenden.
75 Jahre später gehe es darum, dass man wisse, wohin man nicht zurückkehren dürfe, was man niemals sein wolle: "ein Land, in dem eben diese Würde des Menschen für wertlos erklärt und ignoriert werden soll. Vielleicht haben wir unsere freiheitliche Demokratie und ihre Organe über einen zu langen Zeitraum für selbstverständlich und geradezu unerschütterlich gehalten." Ausdrücklich warnen die Kirchen vor dem Wiedererstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen in Deutschland wie in vielen anderen Ländern. "Eine wachsende Zahl von Menschen ist bereit, sich Gruppen und Parteien anzuschließen, in denen ein völkischer Nationalismus zum Programm gehört, die freiheitliche Demokratie verachtet und eine Aushöhlung rechtsstaatlicher Strukturen angestrebt wird. Die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen wird dabei in Worten und Taten faktisch geleugnet."
Angesichts dieser Entwicklungen und anstehender Wahlen wenden sich die Kirchen gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus und jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit: "Mit der Interkulturellen Woche möchten wir ein Zeichen setzen für die Achtung der Menschenwürde und den Schutz von Menschenrechten. Wir wollen neue Räume der Begegnung, der Zusammenarbeit und des Vertrauens schaffen und erhalten. Räume, wo jene Haltung, für die so viele Menschen derzeit mit Engagement auf die Straßen gehen, im Miteinander sichtbar wird: die Achtung vor jedem anderen Menschen und die Wertschätzung der Vielfalt. In einer Zeit vieler Konflikte, Kriege und gewaltsamer Auseinandersetzungen an den Krisenherden der Welt schafft die Interkulturelle Woche neue Räume der Verbundenheit und der Ermutigung."
Die Kirchenvertreter fügen hinzu: "Unser Gemeinwesen lebt davon, dass wir als Menschen zugleich Mitmenschen sind und dass wir füreinander Verantwortung übernehmen." Es sei die Pflicht von Christinnen und Christen, sich auf jede mögliche Weise schützend vor die Menschen zu stellen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres gesellschaftlichen Engagements von rechtsextremen Gruppen und Parteien bedroht, verunglimpft, angegriffen und verfolgt werden. "Und es ist ebenso unsere Pflicht, nach wie vor Menschen bei uns aufzunehmen, die zu uns kommen, weil sie vor Krieg und Elend fliehen müssen. Ihre Würde ist genauso unantastbar wie die aller anderen. Sie brauchen Schutz und Unterstützung", schreiben Bischof Bätzing, Bischöfin Fehrs und Metropolit Augoustinos.
Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2024 im Wortlaut
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