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Kirchenpräsident zur Slenczka-Debatte

Streit um Altes Testament: Kern der Theologie berührt

EKHNDas Alte Testament: die hebräische Bibel.Das Alte Testament: die hebräische Ausgabe.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat in der wissenschaftlichen Debatte um den Stellenwert des Alten Testaments in der Bibel Position bezogen: Die Nachfragen sind wichtig, die jüngsten Folgerungen des Berliner Theologieprofessors Notger Slenczka aber "abwegig".

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung,  hat den gegenwärtigen Streit um den Stellenwert des Alten Testaments als Debatte bezeichnet, die den „Kern der Theologie berührt“. Der Berliner Theologieprofessor Notger Slenczka hatte zuletzt über die Rolle des Alten Testaments einen Wissenschaftsstreit ausgelöst.  Der Universitätstheologe hatte in einem Fachaufsatz unter anderem die Frage gestellt, ob die jüdischen Schriften noch zur christlichen Bibel gehören könnten. Er wurde daraufhin vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit scharf kritisiert, der dem Professor für Systematische Theologie unter anderem Antijudaismus vorwarf.

Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung ist über den Stellenwert des Alten Testaments zu allen Zeiten des Christentums diskutiert worden. Es müsse deshalb auch heute zum wissenschaftlichen Diskurs gehören, diese Frage zu stellen. Jung wünsche sich aber „eine sachliche, wissenschaftlich fundierte und auf der Höhe des aktuellen christlich-jüdischen Gesprächs befindliche Auseinandersetzung“.  Jung halte deshalb die Grundthese Slenczkas, das Alte Testament auf den Rang der sogenannten apokryphen Schriften herabzustufen für „abwegig und irritierend“. Jung erinnerte auch an die Erweiterung des Grundartikels der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau vor fast 25 Jahren, in dem die evangelische Kirche ihre enge Verbundenheit mit dem Judentum und zugleich den Respekt für die Eigenständigkeit des jüdischen Glaubens zum Ausdruck bringt.

Gleichzeitig attestierte Jung dem Berliner Theologieprofessor aber auch,  „zentrale Fragen nach der Rolle der Schriften der hebräischen Bibel in Theologie und Kirche“  gestellt zu haben. Diese hermeneutischen Fragen seien immer  „grundlegend und diskussionswürdig“.  Jung: „Es bleibt in der Praxis und in der theologischen Forschung immer eine Herausforderung zu reflektieren wie wir als Christinnen und Christen die jüdischen Texte des Alten Testaments lesen und verstehen.“  

 

 

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