Menümobile menu

Ehrenamt

Junge Leute aus aller Welt arbeiten mit Flüchtlingen

Esther StoschStraffer Zeitplan beim Workcamp des christlichen Friedendienstes ICJA in Gießen

Zwei Wochen lang zeigen junge Erwachsene in Gießen, wie Willkommenskultur aussehen kann: Unter dem Motto „Gemeinsam leben und gemeinsam arbeiten“ haben Ehrenamtliche in Gießen ein Programm für die Flüchtinge der Erstaufnahmeeinrichtung auf die Beine gestellt.

14 junge Leute aus aller Welt arbeiten zwei Wochen lang in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Gießen ehrenamtlich mit geflüchteten Menschen. „Gemeinsam leben und gemeinsam arbeiten“ sei das Motto des Workcamps, sagte Nikolaus Ell von der Freiwilligenorganisation ICJA in Gießen. Die Teilnehmer sollten ehrenamtliches Engagement kennenlernen. Dabei sollten sie auch erfahren, dass man Respekt haben müsse vor den Geflüchteten, die oft schon vieles geleistet hätten.

Die Freiwilligen aus Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark, Mexiko, Kolumbien, Japan und Deutschland bieten in der Erstaufnahmeeinrichtung unter anderem Spiele für Kinder an. Auch gibt es ein Frauencafé, eine Möbelwerkstatt, Malen, Musik, Fußball, Slackline, Trampolinspringen und einen „Beauty Salon“.

„Wir hoffen, dass wir die Flüchtlinge mit unseren Angeboten inspiriert haben“, sagte die aus Dänemark stammende Julie. Anfangs seien zu vielen Kursen nur die Kinder gekommen, dann immer mehr Männer und schließlich auch Frauen, berichtete die Freiwillige. Die Geflüchteten hätten nach und nach Vertrauen gewonnen und schließlich auch untereinander Kontakte geknüpft.

Kurze Zeit in Erstaufnahme sorgt für Isolation

Wegen der häufigen Wechsel in der Erstaufnahme ist es der Freiwilligenorganisation ICJA zufolge schwierig für die Bewohner, Freundschaften zu schließen. Mit den Kindern haben die Ehrenamtlichen zum Beispiel Wände bemalt. In die bunten Ballons, die sie malten, schrieben die Kinder das Wort „Frieden“ in verschiedenen Sprachen. Das sei für sie sehr bewegend gewesen, erzählten die Teilnehmer.

Die jungen Leute wohnen in der evangelischen Petrusgemeinde und haben unter anderem die Asylverfahrensberatung der evangelischen Kirche, die studentische Refugee Law Clinic und eine Traumatherapeutin besucht. Die Petrusgemeinde pflege seit Jahrzehnten den Kontakt zur Erstaufnahmeeinrichtung, sagt der Ehrenamtskoordinator des Evangelischen Dekanats Gießen, Götz Heiligmann. Zurzeit lebten rund 1.000 Flüchtlinge am Standort Rödgener Straße in Gießen. Dort wird die Kirche, die mit rund 50 aktiven Helfern unter anderem Sport und Deutschkurse anbietet, demnächst ein Café einrichten.

ICJA Freiwilligenaustausch weltweit/Youth Action for Peace - Christlicher Friedensdienst ist eine Freiwilligenorganisation mit einem weltweiten Netz von Partnerorganisationen. Sie bietet Freiwilligeneinsätze auf der ganzen Welt an.

© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top