Bischof Hein und Landrat Becker besuchen Gemeinschaftsunterkunft Niedenstein
Respektvoll miteinander umgehen und voneinander lernen, damit Integration gelingt
medio.tv/schaudernaMit zahlreichen Vertretern aus Kirche und Politik besuchten am 12.10.2016 Bischof Prof. Dr. Martin Hein (1.R.7.v.l.), Landrat Winfried Becker (1.R.8.v.l.Schwalm-Eder-Kreis) und der Niedensteiner Bürgermeister Frank Grunewald (1.R.9.v.l.) das von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck getragene Flüchtlingsheim in Niedenstein. Ebenfalls im Bild sind Bewohner der Einrichtung.13.10.2016 mww Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Begabungen, Interessen und Erfahrungen des Einzelnen wahrnehmen
Hein hob hervor, dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sich auf vielfältige Weise in der Flüchtlingshilfe engagiere. Dabei sei es der Landeskirche besonders wichtig, die Einzelnen in ihrer individuellen Situation wahrzunehmen. Dazu gehöre nicht nur ihre Hilfsbedürftigkeit. Auch ihre Begabungen, Interessen und Erfahrungen seien wichtig: „Nur wenn wir alle miteinander respektvoll umgehen und voneinander lernen, tragen wir zum Gelingen der Integration bei."
Der nächste Schritt ist die Integration
Landrat Becker zeigte sich hinsichtlich der individuellen Begleitung und Betreuung der Flüchtlinge beeindruckt. „Das ist eine sehr gute Betreuung hier in Niedenstein", so Landrat Becker. „Ich bin sehr froh, dass sich die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck auch bei uns im Schwalm-Eder-Kreis bei der Unterbringung und Begleitung von Flüchtlingen engagiert.", so Landrat Becker weiter.
Zurzeit leben im Schwalm-Eder-Kreis 2577 Flüchtlinge, von denen der weitaus überwiegende Teil in dezentralen Wohnungen, verteilt auf das gesamte Kreisgebiet, untergebracht ist. Neben der Unterbringung der Flüchtlinge gilt es nun die Integration von Flüchtlingen zu intensivieren. „Hier wird kreisweit in den zahlreichen Initiativen von Ehrenamtlichen vorbildliche Arbeit geleistet, die wir als Landkreis gern koordinieren und unterstützen helfen.", so Landrat Becker. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Bewohner fühlen sich wohl und werden intensiv begleitet
Die Leiterin des Gemeinschaftsunterkunft, Clelia Gerhard-Wiesemann, berichtete, dass das Zusammenleben im Haus trotz unterschiedlicher Nationalitäten und Konfessionen gut gelinge. Gerhard-Wiesemann erläuterte: „Die meisten Bewohner benötigen eine gewisse Zeit der Eingewöhnung und fühlen sich danach hier sehr wohl." Dies liege nicht zuletzt daran, dass die Bewohner vielfältige Unterstützung erfahren würden. Besonders wichtig sei die Anwesenheit einer Sozialarbeiterin (15 Stunden die Woche), die Flüchtlinge in Schulungen intensiv auf das Leben in Deutschland vorbereiten könne (z. B. Umgang mit Banken, Vorbereitung auf das Interview, Themen rund um die Familie). Auch gebe es einen regelmäßigen Fahrdienst zu Ärzten, Ämtern und der Tafel in Fritzlar. Darüber hinaus würden zahlreiche Aktivitäten angeboten: Deutschunterricht (über die vhs), ein Begegnungscafé, ein Kunstprojekt sowie Sport.
Begleitet wurden Bischof Dr. Hein und Landrat Becker bei ihrem Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft Niedenstein von Bürgermeister Frank Grunewald (Niedenstein), Ute Kollmann (Flüchtlingsbetreuung Stadt Niedenstein), Heidi Schäfer (Arbeitskreis „Füreinander-Miteinander"), Stephan Bürger und Andreas Schnücker (Landratsamt Schwalm-Eder), Margret Artzt (Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Schwalm-Eder) und Dirk Grunewald (Kirchenvorstand Niedenstein).
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