Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Bischof Stäblein: „Schaut hin, wo die Menschenwürde verletzt wird“
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) dazu auf, geflüchteten Menschen mit Gnade und Zuwendung zu begegnen. Rund 122 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Nie zuvor mussten laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mehr Menschen vor Gewalt, Krieg, Verfolgung oder auch den Auswirkungen des Klimawandels fliehen.Umfrage in Beratungsstellen: Aktuelle Migrationspolitik erschwert Integration
Der verschärfte Kurs der Bundesregierung in der Asyl- und Migrationspolitik wirkt sich negativ auf die Arbeit der bundesweiten Migrationsberatung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort aus und erschwert die Integration von Migrantinnen und Migranten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzumfrage der Diakonie Deutschland, an der sich mehr als 100 Beratungsfachkräfte anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni beteiligt haben.Kirche und Diakonie fordern menschenrechtsorientierte Flüchtlingspolitik
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni betonen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Diakonie Hessen die Notwendigkeit einer Flüchtlingspolitik, die sich an der Menschenwürde, den Menschenrechten und den Grundsätzen des Rechtsstaates orientiert. Die Kirchenpräsidentin der EKHN, Christiane Tietz, und der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag, unterstreichen: „Das Evangelium verkündet die Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott – und alle meint wirklich alle, nicht nur Staatsangehörige. Von hier aus treten wir für die Menschenrechte aller Menschen ein.“„Damit die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleibt“
An einem Ort, an dem Abschiede meist schmerzhaft und endgültig sind, war am 11. Juni 2025 Raum für Begegnung, für Anerkennung – und für leise Hoffnung. Der hessische Innenminister Dr. Roman Poseck besuchte die Abschiebungsbeobachtung am Frankfurter Flughafen und würdigte die Arbeit der Menschen, die sich dort tagtäglich dafür einsetzen, dass während der Abschiebungen die Würde der Einzelnen gewahrt bleibt.Aufnahme- und Integrationsstrukturen stärken - Zugang zu Schutz sichern
Die Diakonie Deutschland ruft Bund und Länder dazu auf, sich stärker für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten zu engagieren. „Deutschland ist ein Einwanderungsland und zunehmend auch wirtschaftlich auf Zuwanderung angewiesen“, sagt Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des Treffens der Innenministerinnen und -minister in Bremerhaven.10 Überzeugungen zu Flucht und Integration
EKD-Broschüre „10 Überzeugungen zu Flucht und Integration“ ist in aktualisierter – und wieder in gedruckter Form erhältlich. Sie eignet sich gut dafür, um mit Menschen über das ins Gespräch zu kommen, was Christ:innen an Grundhaltungen bezüglich Flucht und Menschenrechten ausmacht!Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde
Anlässlich des Jahrestages des Grundgesetzes richtete die Veranstaltung ‚„… oder kann das weg?‘ Grundgesetz – Menschenwürde – Asylrecht“ in der Evangelischen Akademie Frankfurt den Blick auf die aktuelle Asyl- und Migrationspolitik und die mit ihr verbundene Aushebelung internationaler und europäischer Rechtsnormen und Grundrechte. Zu Gast Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin und Vertreter:innen von Kommunen aus Hessen und Rheinland-Pfalz.Podcast #menschengerecht nimmt die Beratung von Migrant:innen in den Blick
Im Podcast #menschengerecht spricht Gastgeberin Doris Peschke, Expertin für Migrationspolitik in Europa über die Herausforderungen und Bedeutung der Migrationsberatung und Jugendmigrationsdienste. Zu Gast: A. Corell, Migrationsberatung (MBE) für erwachsene Zugewanderte, Diakonisches Werk Hersfeld-Rotenburg und Alexander Böhler, Jugendmigrationsdienst (JMD) Montabaur, Regionale Diakonie Westerwald.Familien gehören zusammen!
Am Internationalen Tag der Familie (15. Mai) erinnert Bischof Dr. Christian Stäblein, Flüchtlingsbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), an die Menschen, die durch Flucht vor Krieg und Verfolgung von ihren Familien getrennt wurden und plädiert für eine großzügige Regelung beim Familiennachzug. Es sei ein Gebot der Nächstenliebe, Menschen nicht auf lange Zeit von ihren engsten Anghörigen zu trennen. Auch fördere die Familienzusammenführung die Integration.293 Organisationen fordern eine verantwortungsvolle Asyl- und Migrationspolitik
Zum heutigen Amtsantritt der neuen Bundesregierung fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis eine verantwortungsvolle Asyl- und Migrationspolitik und einen neuen Ton in der Debatte über Zuwanderung. Den eindringlichen Appell haben PRO ASYL, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Deutsche Paritätische Gesamtverband initiiert. Zu dem Bündnis gehören Wohlfahrtsverbände wie Diakonie Deutschland und die Caritas, Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Migrantische Verbände wie die Bundeskonferenz der Migrant*innen, Landesorganisationen und lokale Initiativen.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.