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Migration menschenwürdig gestalten

Krieg und Gewalt, aber auch die Folgen des Klimawandels sind einige der Gründe, warum immer mehr Geflüchtete in Deutschland und Europa Schutz und eine neue Heimat suchen. In weiten Teilen der Gesellschaft herrscht Einigkeit darüber, dass Deutschland ein kulturell vielfältiges Einwanderungsland ist.

Die Zuwanderung führt zu Pluralisierung und Diversifizierung. In der Migrationsgesellschaft sind Integration und Solidarität gefragt, um soziale Teilhabe und ein Zugehörigkeitsgefühl zu ermöglichen. Doch die Würde des Menschen zu garantieren und gesellschaftlichen Zusammenhalt und kulturelle Vielfalt zu gestalten, ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, nicht nur, was die Pluralität im eigenen Land betrifft. Auch international gibt es neben ermutigenden Entwicklungen hin zu mehr globaler Gerechtigkeit auch bedrohliche Tendenzen der Abschottung und des Konflikts.

Mit dem Gemeinsamen Wort wollen die Kirchen eine Orientierung bei der schwierigen Aufgabe geben, wie unter unvollkommenen, widersprüchlichen Bedingungen Migration menschenwürdig zu gestalten ist.

Bereitschaft zur Solidarität gegenüber Geflüchteten

Migration ist ein hochkomplexes Geschehen. Es geht immer um konkrete Menschen mit ihren Anliegen und Hoffnungen, um internationale Zusammenhänge und oft auch um schwierige Abwägungen. Es geht um Fragen, die zutiefst mit dem christlichen Glauben verbunden sind. In Deutschland herrscht weiterhin eine hohe Bereitschaft zur Solidarität gegenüber Geflüchteten. Das gibt Anlass zur Zuversicht, betont der ökumenisch erarbeitete Text. 

Der Text beinhaltet biblisch-theologische und sozialethische Reflexionen sowie historische, sozialwissenschaftliche und rechtliche Perspektiven.  Er beschreibt differenziert die komplexe Realität des Migrationsgeschehens und verdeutlicht die Positionen der Kirchen.

Thesenhaft nimmt das letzte Kapitel die vielfältigen Aspekte kirchlichen Handelns in der Migrationsgesellschaft in den Blick. So gelte es unter anderem, Migrantinnen und Migranten seelsorgerlich zu begleiten, Rassismus entgegenzutreten, die Rechte Geflüchteter zu stärken und gegebenenfalls auch, die Rückkehr verantwortungsvoll zu begleiten.  

Für wen ist dieses Heft? 

Angesprochen sind Kirche und Gesellschaft.

  • Kirchengemeinden
  • Pastorinnen und Pastoren
  • Gesprächsgruppen
  • Politik
  • interessierte Öffentlichkeit
  • Bildungsarbeit: Volkshochschulen, Akademien

 

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Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben im Oktober 2021 ein ökumenisches Grundlagenwort zu Fragen von Migration und Flucht veröffentlicht. Das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) vorbereitete Dokument mit dem Titel „Migration menschenwürdig gestalten“ steht in der Nachfolge des Gemeinsamen Wortes „ ... und der Fremdling, der in deinen Toren ist“ aus dem Jahr 1997.

Mit dem Gemeinsamen Wort nehmen die Kirchen die komplexe Realität gegenwärtiger Migrations- und Fluchtbewegungen in den Blick. Die Grundfrage, die die unterschiedlichen Themen miteinander verbindet, lautet: Wie lässt sich Migration unter unvollkommenen und widersprüchlichen Bedingungen so gestalten, dass man der Würde des Menschen gerecht wird? Ziel des Dokumentes ist es, vor dem Hintergrund theologischer Reflexionen und kirchlicher Praxiserfahrungen handlungsleitende Orientierungen zu entwickeln.

Zu Beginn des Gemeinsamen Wortes der Kirchen werden relevante Entwicklungen und Debattenfelder im Migrationsdiskurs der letzten beiden Jahrzehnte analysiert (Kapitel II). In einem nächsten Schritt werden – mit Blick auf Geschichte und Gegenwart – spezifisch kirchliche Prägungen durch Migration herausgearbeitet (Kapitel III). Auf die Entfaltung biblisch-theologischer Perspektiven, die Migration als zentrales Thema des christlichen Glaubens vorstellen (Kapitel IV), folgt die Reflexion über Grundlagen einer christlichen Migrationsethik und ihre praktischen Konsequenzen (Kapitel V). Sodann werden mehrere politisch-rechtliche Fragenkomplexe beleuchtet: die Relevanz von Menschenrechten im Migrationskontext, die Dimension der internationalen Zusammenarbeit und globalen Gerechtigkeit, Migrations- und Asylpolitik als gemeinsame europäische Politikfelder sowie Fragen der gesellschaftlichen Integration (Kapitel VI). In einem abschließenden Teil werden Thesen für das kirchliche und gesellschaftliche Handeln formuliert (Kapitel VII). Zusammen mit dem Text des Migrationswortes wurde auch eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte und Thesen veröffentlicht.
 
Hintergrund
Im Sommer 2018 haben die Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz und die Kammer für Migration und Integration der EKD – in Abstimmung mit der ACK – eine Ökumenische Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines neuen Migrationswortes der Kirchen gebildet. Diese hat unter der Leitung der Vorsitzenden von Kommission und Kammer, Erzbischof Dr. Stefan Heße und Präses Manfred Rekowski, einen Entwurf erarbeitet, der weiteren Fachleuten aus Wissenschaft und Kirche zur Begutachtung vorgelegt wurde. Im Frühjahr 2021 wurde in den zuständigen kirchlichen Gremien über eine weiterentwickelte Entwurfsfassung beraten. Nach positiven Voten von Kommission und Kammer sowie des Vorstands der ACK wurde das Dokument mit dem Titel „Migration menschenwürdig gestalten“ im Sommer 2021 durch den Rat der EKD und den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz verabschiedet.
 
Hinweise:
Das Gemeinsame Wort Migration menschenwürdig gestalten ist in der Reihe „Gemeinsame Texte“ (Nr. 27) erschienen und kann  unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen sowie auf www.ekd.de/migration heruntergeladen oder bestellt werden.

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Joint statement by the Council of the Protestant Church in Germany and the German Bishops’ Conference

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