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Kirchenpräsident besucht Synoagoge

Antisemitismus entgegentreten, Schulterschluss wichtig

EKHN/ReinelKirchenpräsident Volker Jung besucht die Darmstädter SynagogeKirchenpräsident Volker Jung besucht die Darmstädter Synagoge

Es war ein eindrücklicher Besuch in der Darmstädter Synagoge von Kirchenpräsident Volker Jung. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, Daniel Neumann, sieht darin ein wichtiges Zeichen.

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Kirchenpräsident Jung besucht die Darmstädter Synagoge
EKHN/ReinelRabbiner Jehoshua Ahrens, Daniel Neumann und Volker Jung (v.l.)  in der Darmstädter SynagogeRabbiner Jehoshua Ahrens, Daniel Neumann und Volker Jung (v.l.) in der Darmstädter Synagoge

Darmstadt, 10. Juni 2018. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat nach einem Besuch der jüdischen Gemeinde am Freitagabend (9. Juni) in Darmstadt die Verbundenheit der evangelischen Kirche mit Jüdinnen und Juden betont. Gerade angesichts zunehmender antisemitischer Äußerungen in Deutschland seien Zeichen der Solidarität umso wichtiger, sagte er in einer Feier am Vorabend des Sabbat. „Hier in Deutschland bedrücken und alarmieren mich die jüngsten Fälle antisemitischer Gewalt und die Verunglimpfung von jüdischen Menschen“, so Jung. Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sei es zentraler Bestandteil christlichen Glaubens, „Antisemitismus in allen seinen Formen entschieden entgegenzutreten“.

Visionärer Mut

Jung ging auch auf die Staatsgründung Israels vor 70 Jahren ein. „Ich bin sehr dankbar, dass es mit dem Staat Israel zumindest ein Land auf dieser Welt gibt, wo Jüdinnen und Juden ganz selbstverständlich und in relativer Sicherheit ihre vielfältige Religion und Kultur ausleben können“, sagte er. Vor 70 Jahren seien die Bedingungen für die Gründung des Staates Israel „mehr als schwierig gewesen“. Die Gründungsväter und –mütter seien mit „visionären Mut“ für einen eigenen Staat eingetreten. Dieser Weitblick sei auch heute wieder wichtig, damit der Staat Israel „eines Tages in Sicherheit und Frieden mit seinen Nachbarn existieren kann, Seite an Seite mit einem palästinensischen Staat“, so Jung. Er sei sich bewusst, dass die Bedingungen dafür, „mehr als schwierig“ seien. Jung: „Aber ich habe diesen visionären Mut gespürt bei einigen Menschen in Israel und den palästinensischen Gebieten, deren Projekte ich besucht habe. Projekte für Annäherung, für Dialog und für Verständigung. Diese Projekte sind für mich kleine, aber wichtige Zeichen der Hoffnung.“

Wichtges Zeichen

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, Daniel Neumann, dankte Kirchenpräsident Jung für seinen Besuch und der damit zum Ausdruck gebrachten Solidarität gegenüber der jüdischen Gemeinschaft. „Der Besuch des höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau in einer Zeit, in der der Antisemitismus dabei ist, die Mitte der Gesellschaft zurückzuerobern, ist ein kraftvolles und wichtiges Zeichen“, so Neumann. Das wachsende Vertrauensverhältnis zwischen der evangelischen Kirche und der jüdischen Gemeinde werde durch den Besuch gestärkt und untermauere das durch den Kirchenpräsidenten erklärte Bekenntnis, dass es für die EKHN zentraler Bestandteil christlichen Glaubens sei, Antisemitismus in allen seinen Formen entschieden entgegenzutreten. Neumann dankte dem Kirchenpräsidenten für den „symbolischen Schulterschluss“ und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Bekenntnis von Kirchenpräsident Jung zweifelsfrei deutlich mache, dass judenfeindlichen Ansichten, Vorurteile und Stereotype weder in der Kirche, noch in der Gesellschaft oder der Politik toleriert werden dürften, sondern diesen engagiert entgegengetreten werden müsse.

Zuletzt waren im Juni 2017 Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen Kirche mit dem Landesverband Jüdischer Gemeinden in Hessen zusammengetroffen. Damals standen unter anderem Fragen des interreligiösen Dialogs im Mittelpunkt.

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