Diakonie-Empfehlung
Arbeitsmarktintegration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Istock/Steve Debenport22.06.2018 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Wenn die Integration in den Arbeitsmarkt nicht gelingt, bedeutet das nicht nur für die Betroffenen ein Leben in Arbeitslosigkeit. Es belastet die Systeme der sozialen Sicherung, birgt Konfliktpotenzial und führt zu sozialer Spaltung. Es geht um eine nachhaltige berufliche Integration in den qualifizierten Arbeitsmarkt. Damit diese gelingt, müssen alle gesellschaftlichen Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft daran mitwirken.
Wir brauchen ein Klima der Offenheit und Tolerenz
Zu den Herausforderungen gehört es auch, wieder zu einem Klima der Offenheit und Toleranz zu finden sowie nach Wegen und Lösungen jenseits alter Verhaltensmuster und starrem Formalismus zu suchen. Jede pauschalisierende oder unsachliche Behandlung und verbale Abwertung von Geflüchteten polarisiert und schürt Ressentiments, entmutigt Betroffene als auch freiwillig Engagierte und gefährdet die Integration.
Wir müssen verlässliche Perspektiven schaffen
Vielen Menschen ist eine kurzfristige Ausreise nicht möglich. Ihnen müssen frühzeitig verlässliche aufenthaltsrechtliche Perspektiven und Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Rechtliche und bürokratische Hindernisse müssen abgebaut und Rechtssicherheit hergestellt werden.
Sprachkurse und Berufs- und Ausbildungsförderung sind zu verbessern
Die Angebote an Sprachkursen sowie Berufs- und Ausbildungsförderung sind zu verbessern und für einen größeren Personenkreis sowohl unter den Asylsuchenden als auch unter längerfristig Geduldeten zu öffnen. Sonst werden potenzielle Arbeitgeber*innen abgeschreckt und Geflüchtete können den Mut verlieren, sich nach den Erlebnissen im Herkunftsland und den Strapazen der Flucht der großen Herausforderung zu stellen, die das Erlernen der deutschen Sprache und der Weg in den Arbeitsmarkt für jeden und jede einzelne von ihnen darstellt.
Die Sorge um Familienangehörige wirkt hemmend auf die Arbeitsmarktintegration
Versäumnisse in den ersten Monaten müssen später mühsam und langwierig wieder aufgeholt werden. Die Sorge um Familienangehörige in der Heimat, die nicht nachziehen dürfen, ist für viele Geflüchtete eine schwere und kräftezehrende Belastung, die hemmend auch auf die Arbeitsmarktintegration wirkt.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken