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Nahost

Beten für die leidenden Menschen in Nahost: Salam – Schalom – Frieden

Quelle: gettyimages, andersen oysteinTigrisDer Fluss Tigris im Zentralirak

Die Drohnen- und Raketenangriffe aus den USA und dem Iran haben die Welt in Atem gehalten. Mittlerweile zeigen sich erste Signale einer Deeskalation. Allerdings tragen mehrere Ursachen dazu bei, dass die Region konfliktgefährdet bleibt – eine davon ist auch der Klimawandel. Sabine Müller-Langsdorf zum Friedensgebet auf.

Die Lage im Nahen Osten bleibt weiterhin unsicher. Zwar hatte US-Präsident ankündigt, dass es zunächst keine militärische Konfrontation mit dem Iran geben solle. Gegenwärtig verdichten sich allerdings laut Presseberichten die Hinweise, dass das abgestürzte urkainische Flugzeug von einer iranischen Rakete getroffen worden sein soll. 176 Passagiere kamen ums Leben. Zudem hatte es in der Nacht zum Donnerstag Raketeneinschläge nahe der US-Botschaft in Bagdad gegeben. Die EKHN-Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf kritisiert die hauptsächlich verantwortlichen  Konflikt-Parteien: „Der Angriff der USA war ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Aber auch der Iran hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, den Konflikt anzuheizen.“ Renke Brahms,  der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, plädiert dafür, jetzt nach politischen Lösungen zu suchen. Er fordert die Bundesregierung auf, im UN-Weltsicherheitsrat mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken, Gespräche zu führen und gemeinsam mit anderen Staaten nach friedlichen Lösungen zu suchen. Auch nach Aussagen des Militärbischofs Dr. Sigurd Rink gehe es nun darum, „kluge Wege der Diplomatie zu finden“.

Lebensbedingungen an Euphrat und Tigris haben sich verschlechtert

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat sich im Irak abgespielt. Wie die Tagesschau Ende letzten Jahres berichtet hatte, herrscht in dem Land großer Unmut aufgrund von Arbeitslosigkeit, Korruption und schlechter Infrastruktur. Als Folge des Kampfes gegen die Terroristen des IS seien viele Städte und Dörfer zerstört, im letzten Herbst gingen die Menschen für bessere Lebensbedingungen auf die Straße. Sabine Müller-Langsdorf, die Friedenspfarrerin der EKHN, ist besorgt: „Ich denke an die vielen Opfer in dieser Region. Eigentlich gehört sie zum fruchtbaren Halbmond. Jetzt ist das Gebiet längst ausgeplündert.“

Klimawandel als eine Ursache für kriegerische Konflikte

Neben den Folgen der gewaltsamen Konflikte macht der Bevölkerung auch zu schaffen, dass sich ihr natürlicher Lebensraum verändert. Tatsächlich sinken die Wasserstände von Euphrat und Tigris nach Informationen des Tagesspiegels. Laut dem Online-Magazin „scinexx“ grassierte rund um das Jahr 2017 die schlimmste Dürreperiode im Nahen Osten seit 900 Jahren. Der Tagesspiegel weist aber auch darauf hin, dass der Bau von Staudämmen im Einzugsgebiet von Euphrat und Tigris in der Türkei einen Einfluss auf den Wasserspiegel haben könnte. Friedenspfarrerin Müller-Langsdorf erinnert daran, dass in Syrien 2008 und 2011 zwei große Dürren geherrscht hätten. Sie schlussfolgert: „Eine der Ursachen für den Syrienkrieg ist der Klimawandel.“ Die Menschen seien vor der Dürre aus ländlichen Regionen in die Städt geflohen, dort hätten sie aber kaum staatliche Unterstützung erfahren. Sie konnten keine Arbeitsplätze bekommen. Müller-Langsdorf erklärt: „Deshalb sind Unruhen entstanden, dazu kam noch der IS.“

Gemeinsam beten: Salam – Schalom – Frieden

Die Pfarrerin weist auch darauf hin, dass in dieser Region die drei großen Weltreligionen entstanden sind: das Judentum, das Christentum und der Islam. So beschreibe die Bibel, wie Abraham auf dem Gebiet des heutigen Irak mit seiner Herde in Richtung Westen gezogen sei. Er gilt als Stammvater der Israeliten sowie der Araber und gilt auch als wichtige Figur im Christentum.  Pfarrerin Müller-Langsdorf erläutert: „Wenn man auf die Geschichte blickt, zeigt sich: Religionen können als Beschleuniger von Konflikten, aber auch als Besänftiger dienen.“ Diese Erkenntnis weckt in ihr Hoffnungen: „Die Erinnerung an Abraham eröffnet die Möglichkeit, dass die Religionen gemeinsam ihre Stimme für den Frieden in der Region erheben könnten.“ Zudem ruft sie die Menschen in Hessen und Nassau auf, für den Frieden und das Wohlergehen in dieser Region zu beten:

Die Angst vor einem Krieg im Nahen Osten,
die Empörung um Machtgehabe und Gewalt,
bringen wir zu dir, Gott,
in dem schönsten Wort,
das du uns Menschen geschenkt hast:
Salam – Schalom –Frieden

Amen

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