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Europa

EKD-Auslandbischof: Toleranz ist Grundlage für die Zukunft Europas

duncan1890/istockphoto.comEarthy-Boy: Europa

Rechte Parteien und nationalistische Gedanken erleben in Europa einen Aufschwung. Daher braucht Europa Toleranz, sagt Martin Schindehütte.

Toleranz ist nach den Worten des Auslandsbischofs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, das „wichtigste Unterpfand für die Zukunft Europas“. Die „Grundhaltung der Toleranz“ dürfe nicht ins Wanken geraten, sagte der Theologe in Frankfurt am Main in Anspielung auf das Themenjahr der EKD-Dekade zum Reformationsjubiläum 2017. Schindehütte zeigte sich alarmiert von den „von der Finanzkrise freigesetzten zentrifugalen Kräften“.

Schindehütte nannte es erschreckend, welche Wirksamkeit Ressentiments und alte Bilder erlangten. Dass rechte Parteien und nationalistische Bestrebungen in ganz Europa einen Aufschwung erlebten, schrieb der Auslandsbischof der Ignoranz gegenüber den sozialen Folgen der Finanzkrise zu. Hier besitze die Botschaft des Evangeliums politische und damit europäische Dimensionen, sagte er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Europa und die Kirchen“ in der Evangelischen Akademie Frankfurt.

Dass trotz aller vergangenen Kriege ein vereintes Europa entstehen konnte, führte Schindehütte auf einen „zentralen biblischen Auftrag“ zurück: die Bereitschaft zur Versöhnung. Auch zum Umgang mit kultureller Pluralität habe das Christentum wesentlich beigetragen. Einheit in Verschiedenheit sei das ökumenische Modell, das aber nur auf dem Fundament der Toleranz funktioniere. Europa sei ein „Friedensprojekt, das den Kirchen nicht gleichgültig sein kann“. Die Kirchen könnten allerdings auch der Politik nicht gleichgültig sein.

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