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WM von Chormusik bis Stadionfeier

Evangelische Kirche zwischen Ball und Bibel

Rike/pixelio.deFußbälle

Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr Auftaktspiel zur WM in Brasilien bestreitet, rückt auch bei vielen evangelischen Gemeinden der Ball dicht neben die Bibel.

Darmstadt, 12. Juni 2014. Vom besonderen Internetauftritt und Veranstaltungen zum Gastgeberland bis zu einen Gottesdienst im Frankfurter Stadion sowie Public Viewing in über 40 Gemeinden dreht sich in den kommenden Wochen einiges bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) um das runde Leder, das ins Eckige muss.

Internetseite der Kirche hat die WM bereits angepfiffen

Die WM bereits angepfiffen hat der Internetauftritt der hessen-nassauischen Kirche. Die Online-Redaktion hat dort unter anderem gesammelt, wie die Fußballreporter Béla Réthy, Reinhold Beckmann oder Marcel Reif den Glauben und das Spiel sehen. Bei ihren Reportagen zeigt sich: Nicht immer treten nur die Spieler gegen den Ball. Manchmal ist es der „Fußballgott“ oder „jemand hilft, der gar nicht auf dem Platz ist“. Mitunter kann auch der Schlusspfiff eine wirkliche „Erlösung“ sein. Mehr zum Thema Ball und Bibel im Internet unter www.ekhn.de oder direkt auf der Seite: http://www.ekhn.de/aktuell/nachrichten/freizeit-sport/fussball-wm-2014-in-brasilien.html

Über 40 fußballbegeisterte evangelische Gemeinden im Kirchengebiet

Gleichzeitig haben bereits 40 Gemeinden im Kirchengebiet von Biedenkopf im Norden bis Zwingenberg im Süden und von Nieder Ohmen in Oberhessen bis Bingen am Rhein zum Public Viewing eingeladen. Die Kirchengemeinden öffnen ihre Häuser, aus denen dann mitunter nicht Choräle, sondern Fangesänge klingen. Besonders eindrücklich soll das beispielsweise in Frankfurt geschehen. Dort öffnet das Dominikanerkloster an der Kurt-Schumacher-Straße seine Pforten für Fußballbegeisterte am Endspieltag. Die evangelische Ginnheimer Kantorei lädt im Vorfeld des Finales am 13. Juli in den Innenhof des Klosters ein und gibt Werke von Georg Friedrich Händel zum Besten. Mit dabei ist auch das „Dettinger Te Deum“, das anlässlich der Feier des Sieges des österreichisch-britischen Militärs über die französischen Truppen komponiert wurde. Anschließend gibt es dort dann die entsprechende Freiluft-Übertragung mit dem sportlichen Schlagabtausch aus Brasilien. Noch mehr fußballbegeisterte Kirchengemeinden finden sich hier: http://www.ekd.de/kirche-und-sport/events/fussball/public_viewing/index.php

Gottesdienst in der Frankfurter Commerzbank-Arena

Wer indessen auf richtige Stadion-Atmosphäre setzt, der ist in der Frankfurter Commerzbank-Arena richtig. Am 21. Juni um 18 Uhr wird dort im Vorfeld der Begegnung Deutschland gegen Ghana ein ökumenischer Gottesdienst unter dem Motto „Doppel(s)pass“ gefeiert. Die Bälle spielen sich im Stadion der evangelische Kirchenpräsident Volker Jung und Wolfgang Rösch aus der Leitung des katholischen Bistums Limburg, zu. Unterstützung erhalten sie dabei von einem fußballverrückten Theologen-Team, Gästen aus Ghana, der Frankfurter Band Habakuk um Stadionpfarrer Eugen Eckert sowie leibhaftigen Cheerleadern. Im Anschluss können die Fans bei Hessens größtem WM Public Viewing das Spiel auf einer 400 Quadratmeter großen Leinwand verfolgen. Nach Ansicht von Kirchenpräsident Volker Jung, ist „Fußball ein Thema, das Menschen miteinander verbindet“. Der Gottesdienst gebe die Gelegenheit, „die positive Kraft des Sports zu bedenken aber auch seine Grenzen zu sehen“. Die Feier im Stadion könne helfen, dass „Menschen die Kraft des Glaubens erkennen, die ihnen hilft, in Sieg und Niederlage den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren“. Eintrittskarten sind zum Preis von 8 Euro erhältlich. Mehr Infos und Tickets: www.commerzbank-arena.de

Fußball im Fernsehen mit Kirchenpräsident Volker Jung

Wie der Glaube mit dem Fußballgott auch zusammenhängen kann, hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident zuletzt auch in einer Fernsehsendung gezeigt. Jung, der früher oft als Stürmer auf dem Platz stand, ist in der TV-Sendung „Tacheles“ unter dem Titel „Zwischen Abseitsfalle und Fußballhimmel: Kann der Glaube Berge versetzen?“ dafür eingetreten, in den kommenden Wochen nicht nur in die Fußballarenen Brasiliens zu schauen, sondern den Blick ebenso auf die Menschen und ihre Situation im Gastgeberland der WM zu richten. In der Sendung sind unter anderem der Trainer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, Dieter Hecking, der Präsident von Hannover 96, Martin Kind, sowie der Sportchef der Bild-Zeitung, Walter M. Straten und der Trainer des 1. FFC Frankfurt Colin Bell, zu Gast. Die TV-Aufzeichnung ist hier abrufbar: www.tacheles.tv.

Spezielle Info-Postkarten und Kurse zum WM-Land Brasilien

Auf die Situation in Brasilien selbst macht eine Aktion des Frankfurter Zentrums Ökumene aufmerksam. Interessierte erhalten bei der Einrichtung der EKHN passende Info-Postkarten zu den WM-Spielorten, an denen die deutsche Auswahl hoffentlich aufläuft. Darunter ist auch Rio de Janeiro, in dem das Endspiel ausgetragen werden soll. Fußballbegeisterte lernen so auch, dass von den 6 Millionen Einwohnern der Stadt rund 1,4 Millionen in Elendsvierteln leben, die Renovierung des Maracana-Stadions in Rio für die WM fast 500 Millionen Euro kostete und dafür 36.000 Menschen zwangsumgesiedelt werden mussten. Zusätzlich bietet das Zentrum auf Wunsch spezielle Kurse für Jugendgruppen und Schulklassen zum Gastgeberland an. Sie stehen unter dem Motto „WM in Brasilien - ganz furchtbar schön?“. Mehr unter www.zentrum-oekumene-ekhn.de.

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