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Geschichte

Flüchtlinge und Studierende erstellen „Zeitkapseln“

Charlotte MattesSchild in der Kriegkstraße 12 im Frankfurter Gallusviertel: Kein Platz für Rassismus!

Landkarten, Bilder, Tagebücher- Welche Spuren hinterlassen Flüchtlinge und Studierende in Frankfurt? Bis Oktober entstehen sogenannte „Zeitkapseln“, die in Zukunft an die Vergangenen erinnern sollen. Auch an jene, die nur am Rande der Gesellschaft leben.

Flüchtlinge und Studierende in Frankfurt am Main wollen gemeinsam ihre persönliche Mobilitäts-Geschichte in eine „Zeitkapsel“ packen. Die Teilnehmer des Arbeitskreises von „Academic Experience Worldwide“, in dem sich Studierende mit studierten Asylbewerbern austauschen, wollten sich an der „Bibliothek der Alten“ im Historischen Museum Frankfurt beteiligen, sagte Melusine Reimers, Mitgründerin des Arbeitskreises, dem Evangelischen Pressedienst (epd). In dem offenen Archiv dokumentieren Frankfurter die Geschichte ihres Lebens und der Stadt auf Papier oder auf Band gesprochen.

Die Flüchtlinge seien von der Idee begeistert gewesen, berichtete Reimers, angehende Mitarbeiterin der Bensheimer Karl-Kübel-Stiftung. „Geschichte wird nicht von den Privilegierten erzählt, sondern von den einfachen Leuten, auch von denen am Rand der Gesellschaft.“ Sonst hätten die Asylbewerber das Gefühl, aus der Stadt wieder spurlos zu verschwinden. Die deutschen Studierenden ihrerseits seien daran interessiert, am praktischen Beispiel Geschichte nicht linear zu erzählen, sondern aus vielen verschiedenen Beiträgen zusammenzusetzen.

Der Arbeitskreis, in dem die Einheimischen die Flüchtlinge in die Stadt und Hochschule einführen, während die Fremden mit ihren Fachkenntnissen das Studium unterstützen, will nach Reimers Aussage von Mitte April bis Oktober „Zeitkapseln“ für die „Bibliothek der Alten“ mit Hilfe einer Mitarbeiterin des Historischen Museums erstellen. Unterschiedliche Medien würden dafür genutzt, etwa Landkarten, auf denen Routen eingemalt und einzelne Stationen mit Bildern, Zeichnungen oder Beschreibungen geschildert würden. Auch Tagebücher, Gedichte, audiovisuelle Beiträge oder Objekte wie Schuhe, eine Mütze oder eine Fahne könnten Botschaften vermitteln.

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