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Würdigung der Arbeit von Lesvossolidarity

Friedenspreise für Efi Latsoudi

bbiewEfi Latsoudi

Die Griechin Efi Latsoudi und die von ihr mitgegründete Organisation Lesvossolidarity werden mit zwei renommierten Preisen ausgezeichnet. Für ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe erhalten sie den Internationalen Bremer Friedenspreis sowie den „Anita Augspurg-Preis der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit - Rebellinnen gegen den Krieg“.

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Efi Latsoudi ist auf der griechischen Insel Lesbos seit Jahren die Ansprechpartnerin und Kontaktperson für das vom Zentrum Oekumene und der Diakonie Hessen organisierte Projekt „Europa mit menschlichem Antlitz.“ Die von ihr mit gegründete Organisation Lesvossolidarity setzt sich für besonders schutzbedürftige Gruppen geflüchteter Menschen und den Abbau von Rassismus in der Gesellschaft ein. Derzeit baut Lesvossolidarity in der Inselhauptstadt Mytilini ein Gebäude der orthodoxen Kirche Griechenlands zu einem Zentrum für Mütter und Kinder aus. Nachbarn, Freiwillige, Handwerker und Geflüchtete arbeiten gemeinsam an diesem Projekt. In dem Haus wird es neben einem sicheren Ort zum Leben für rund 40 Menschen medizinische, soziale und psychologische Unterstützung für weitere Bedürftige geben.

Unterstützung durch die EKHN

Efi Latsoudi hatte bereits im November 2016 auf der Tagung der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) über ihr ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe berichtet. EKHN und Diakonie hatten nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria im September 2020 zu Spenden für Lesvossolidarity aufgerufen. Bereits zuvor hatte die EKHN Projekte dieser Initiative finanziell unterstützt.

Bremer Friedenspreis

Die Stiftung „Die Schwelle“, die den Bremer Friedenspreis vergibt, schreibt über Lesvossolidarity: „Durch die weltweite, pandemiebedingte Krise wird die Arbeit aller Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) auf Lesbos erheblich eingeschränkt. Das Team ist jedoch fest entschlossen, die Arbeit fortzusetzen. Unterrichts- und Beratungsangebote werden teilweise digitalisiert. Auf politischer Ebene bezeugt und dokumentiert Lesvossolidarity rassistische Übergriffe seitens der Polizei, des Militärs, der Bevölkerung und rechter eingereister Gruppen. So setzt sich die NGO für die Wahrung der Menschenrechte und der Menschenwürde Geflüchteter ein.“

Der Bremer Friedenspreis wird in zweijährigem Rhythmus an Personen, Initiativen und Projekte verliehen, die sich durch Beiträge in den Bereichen Versöhnung, Menschenrechte, Überwindung des Rassismus, soziale Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung, interkulturelle oder interreligiöse Verständigung auszeichnen.

Anita Augspurg-Preis

In der Begründung der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit für die Auszeichnung heißt es wörtlich: „Unsere Preisträgerin gründete das offene Flüchtlingslager Pikpa mit, wo sie besonders Hilfen für Frauen, Mädchen und Schwangere organisierte. Das selbstorganisierte, menschenwürdige Lager für schutzbedürftige Geflüchtete wurde seit 2012 auf Lesbos betrieben und im Oktober 2020 von den griechischen Behörden gewaltsam geschlossen. Außerdem ist Latsoudi Gründungsmitglied von NAN, einem sozialen Restaurant in der Stadt Mytilini.“

Mit dem nach Anita Augspurg benannten Rebellinnen-Preis würdigt die Frauenliga nach eigenen Angaben seit 2017 eine Frau, die im Ringen um Frieden in ihrem Land oder ihrer Region an herausragender Stelle steht. Die 1857 in Verden geborene Anita Augspurg war die erste promovierte Juristin in Deutschland. Sie kämpfte für Frauenrechte und setzte sich insbesondere für die Einführung des Frauenwahlrechts ein.

Der Anita Augspurg-Preis wird am 10. September 2021 im niedersächsischen Verden verliehen, der Bremer Friedenspreis am 20. Mai 2022 im Bremer Rathaus. Beide Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert.

Veranstaltungshinweis:

SOLIDARITÄT mit LESBOS - für eine solidarische Migrations- und Asylpolitik
Im Rahmen der Preisverleihung kommt Efi Latsoudi auch nach Frankfurt am Main. Ein Abendgespräch in der Evangelischen Akademie gibt Einblick in die aktuelle Situation auf Lesbos, vernetzt zivilgesellschaftliches Engagement und fragt nach den politischen Herausforderungen sowie Handlungsmöglichkeiten für eine solidarische Migrations- und Asylpolitik.
Wegen der schwer einzuschätzenden Corona-Auflagen für Mitte September werden voraussichtlich nur die Beteiligten des Podiums live anwesend sein. Donnerstag, 16. September 2021 um 19.00 Uhr online

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