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Waldzustandsbericht

Hessischer Wald von Trockenheit schwer geschädigt

Simy27Weggabelung im lichten Wald

Der heiße und extrem trockene Sommer dieses Jahres hat dem hessischen Wald schwer zu schaffen gemacht. Dennoch ist der Gesundheitszustand der Wälder zunächst noch insgesamt stabil geblieben, wie das hessische Umweltministerium am Donnerstag mitteilte.

Das wahre Ausmaß der Schädigung und ihre langfristigenFolgen können nach dem im Forstamt Bad Schwalbach veröffentlichten neuen Waldzustandsbericht allerdings erst in den nächsten Jahren beurteilt werden.

Viele Waldbrände

Wie Umweltstaatssekretärin Beatrix Tappeser erläuterte, hat die extreme Trockenheit im Sommer allein zu mindestens 130 Waldbränden geführt. Hinzu kamen ein vermehrtes Absterben junger Bäume sowie erste Trockenheitsschäden an älteren Bäumen. Die extreme Trockenheit und die hohen Temperaturen haben auch landesweit zur rasanten Vermehrung des Fichtenborkenkäfers geführt. Um den Befall weiterer Bäume zu verhindern, mussten die betroffenen Bäume schnell gefällt und aus dem Wald gebracht werden. Damit werden die Forstbetriebe den Angaben zufolge aber noch weit bis ins nächste Jahr hinein intensiv beschäftigt sein. Auch deshalb können die langfristigen Beeinträchtigungen und Schäden auch erst später beurteilt werden.

Gesundheit vorerst stabil

Dass der Gesundheitszustand des Waldes dennoch erst einmal insgesamt stabil blieb, „war nicht zwingend zu erwarten und ist damit ein erfreuliches Ergebnis”, erklärte das hessische Umweltministerium. Ein Grund dafür ist, dass die Waldböden zu Jahresbeginn aufgrund der Niederschläge im Winter noch mit ausreichenden Wasservorräten versorgt waren. Ein wichtiger Indikator für die Beurteilung des Gesundheitszustands der Bäume ist die Verlichtung der Baumkronen. Je kleiner dieser Wert ist, desto dichter sind die Baumkronen und desto gesünder die Bäume. Nach den Ergebnissen der jüngsten Waldzustandserhebung ist die mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten und Altersstufen um zwei Prozent auf 24 Prozent leicht angestiegen.

Für das nach der Trockenheit noch relativ günstige Ergebnis ist vor allem der stabile Zustand der älteren Bäume der vier Hauptbaumarten in Hessen verantwortlich. Das sind Buche, Eiche, Fichte und Kiefer. Bei ihnen blieb der Wert stabil oder stieg um höchstens zwei Prozent. Auffällig war dagegen die Kronenverlichtung bei den anderen Laubbäumen wie Ahorn, Esche und Hainbuche, die mit 24 Prozent den höchsten Wert seit 1984 erreichte. Offensichtlich hätten diese Baumarten am schnellsten auf die Trockenheit reagiert, hieß es.

Schwere Schäden durch Orkantief

Ein weiterer sehr belastender Faktor war das Orkantief „Friederike” im Januar, einer der stärksten Stürme des Jahrzehnts. Er richtete vor allem in Nordhessen schwere Schäden an. Insgesamt belief sich die Sturmholzmenge auf rund drei Millionen Festmeter. Dabei beträgt der durchschnittliche Holzeinschlag eines Jahres für ganz Hessen etwa fünf Millionen Festmeter. Aber auch stehen gebliebene Wälder sind dem Bericht zufolge durch angerissene Waldränder und Beschädigungen der Wurzelsysteme destabilisiert.

Tappeser bekräftigte die Absicht der Landesregierung, kommunale und private Waldbesitzer bei Aufbau und Erhalt naturnaher und klimastabiler Wälder zu unterstützen. Für die Aufarbeitung der Schäden seien bereits über 800.000 Euro Unterstützung gewährt worden.

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