Weltflüchtlingstag
„Jeder Mensch hat einen Namen“
Dietlind Jochims/Ev. Luth. Kirche in NorddeutschlandDie lange Liste der Toten19.06.2023 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
“Als Christinnen und Christen macht uns das tausendfache Sterben auf dem Mittelmeer sprachlos.” sagt Dr. Thies Gundlach, Pastor und Vorstandsmitglied von United4Rescue. “Wir beklagen ja nicht die Toten einer Naturkatastrophe, sondern die Opfer einer verfehlten Politik, die immer weiter auf Abschreckung und Abschottung setzt.”
Mehr als 1000 Menschen sind laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) allein im 1. Quartal 2023 im Mittelmeer ertrunken. Tendenz steigend: Nahezu täglich kommt es zu neuen Toten bei Bootsunglücken oder durch unterlassene Hilfeleistung. Seit 2014 sind mehr als 20.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Damit ist die europäische Außengrenze die tödlichste Grenze der Welt.
Hinter den Opferzahlen stünden immer individuelle Schicksale, so Gundlach: “Flüchtlinge sind Menschen, keine Zahlen. Und jeder Mensch hat einen Namen, eine Geschichte. Alle Menschen, die auf der Flucht sterben, haben Eltern, Verwandte, Freundinnen und Freunde. Daran erinnern wir mit United4Rescue. Und wir erinnern auch daran, dass sie alle Gottes geliebte Kinder waren, um die er trauert, und nach denen er fragen wird, wie er einst Kain fragte: Wo ist dein Bruder Abel?”
United4Rescue ruft zum Weltflüchtlingstag 2023 zu bundesweiter Fürbitte auf
Broschüre: Jeder Mensch hat einen Namen
Hintergrund
United4Rescue ist das Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung. In dem zivilgesellschaftlichen Bündnis, das aus der evangelischen Kirche heraus gegründet wurde, sind knapp 900 Organisationen und Gruppen verbunden, die sich gegen das Sterben an den europäischen Außengrenzen einsetzen. United4Rescue hat drei Bündnisschiffe und zahlreiche Rettungseinsätze ermöglicht und so geholfen, Tausende Menschen aus Seenot zu retten.
Mehr Informationen
www.united4rescue.org
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