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Kirchenpräsident an Uni Frankfurt

Jung: „Medien müssen Menschen dienen“

EKHN/RahnVolker Jung vor Schülern an der Uni Frankfurt zu modernen MedienVolker Jung vor Schülern an der Uni Frankfurt zu modernen Medien

Twitter, Facebook, Fake-News: Die elektronischen Medien spielen eine immer größere Rolle. Hat die Kirche hier noch etwas zu sagen? Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung sprach jetzt an der Uni Frankfurt darüber, was sich zumindest aus der Reformation dafür lernen lässt.

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Volker Jung beim Schülersymposium an der Uni Frankfurt 2017 Schülersymposium der EKHN-Stiftung Volker Jung beim Schülersymposium an der Uni Frankfurt 2017 EKHN Stiftung

Frankfurt a.M. / Darmstadt, 17. Februar 2017. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat am Donnerstagabend (16. Februar) in Frankfurt am Main gefordert: „Medien müssen den Menschen dienen.“  Angesichts der zunehmenden „Macht der Digitalisierung“ etwa durch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter müssten die Nutzerinnen und Nutzer selbst Gestalter bleiben, sagte er bei der Tagung „Allmacht der Algorithmen“ an der Frankfurter Goethe-Universität. „Nicht die Digitalisierung darf das Leben der Menschen bestimmen, sondern die Menschen im Bewusstsein ihrer eigenen  Verführbarkeiten und Gefährdungen müssen die Digitalisierung gestalten“, erklärte der Kirchenpräsident.

Kommunikation von Mensch zu Mensch ermöglichen

Jung wies auch auf eine „beschleunigte Kommunikationsveränderung“ hin, die derzeit „völlig ungesteuert“ liefe. Als Beispiel nannte er entwürdigende „Hass-Botschaften“ in Sozialen Netzwerken oder „Fake-News“, per Internet gestreute Unwahrheiten. Als Aufgabe der Kirchen bezeichnete es Jung deshalb, beispielsweise die „Kommunikation von Mensch zu Mensch“ zu stärken, um einer weiteren „digitalen Verrohung“ entgegenzuwirken. „Wenn es nicht gelingt, die heutigen kommunikativen Möglichkeiten und das Face-to-Face-Leben gut aufeinander zu beziehen, dann werden wir Freiheit und Teilhabe verlieren anstatt gewinnen“, sagte Jung.

Teilhabe an Freiheit und Gütern gewährleisten

Zudem erlebten Menschen heute mit der Digitalisierung in allen Lebensbereichen „eine bisher nicht gekannte globale Öffentlichkeit der Kommunikation“. Nach Jung können heute Barrieren zwischen Kontinenten im Zeitalter von sozialen Netzwerken problemlos überschritten werden. Dies habe aber Folgen in vielen Ländern, die mit Recht Teilhabe an den Ressourcen und Möglichkeiten dieser Welt einfordern. „Mit der Teilhabe an der Kommunikation wird auch weltweit der Wunsch nach Teilhabe an den übrigen Gütern des Lebens geweckt. Das muss politisch gestaltet werden“, sagte Jung, der auch Vorstandsvorsitzender des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (gep) ist und damit als evangelischer „Medienbischof“ in Deutschland gilt.  

Fast 200 Schülerinnen und Schüler bei der Tagung

Noch bis Samstag diskutieren rund 200 Schülerinnen und Schüler mit Expertinnen und Experten über das Thema „Allmacht der Algorithmen – Die digitale Revolution“ auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität. Organisiert wurde das Symposium von der Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Mehr Informationen zur Tagung: www.ekhn-stiftung.de

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