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Syrische Flüchtlinge

Kirchenpräsident fordert mehr Engagement für syrische Flüchtlinge

RoyalTino/istockphoto.comAuch die Zivilbevölkerung wie diese Hirten in Syrien ist von dem Konflikt betroffen

Jung fordert: Nachbarländer entlasten und den Familiennachzug erleichtern.

Darmstadt, 20. Mai 2013. Auf ein verstärktes Engagement Deutschlands und Europas für Flüchtlinge aus Syrien hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung gedrungen. Zugleich begrüßte er das großzügige finanzielle Engagement der Bundesregierung in den Nachbarstaaten Syriens und die geplante Aufnahme von 5.000 besonders schutzbedürftigen Personen. „Das ist ein erster Schritt und ein wichtiges Zeichen - auch im europäischen Kontext. Angesichts von 1,4 Millionen Flüchtlingen in den Anrainerstaaten Syriens und 8.000 Menschen, die täglich aus Syrien fliehen, müssen allerdings weitere Schritte folgen“, betont Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Die Türkei hatte in der vergangenen Woche die europäischen Länder und die USA aufgefordert, eine große Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen. Allein in der Türkei haben bisher 400.000 syrische Flüchtlinge Zuflucht gesucht, bis Jahresende werden dort eine Million Menschen aus Syrien erwartet.

Mit großer Sorge sieht Jung erste Forderungen aus dem besonders belasteten Libanon und der Türkei, Pufferzonen und Flüchtlingslager innerhalb Syriens einzurichten. „Dort besteht die große Gefahr, dass Flüchtende nicht wirklich geschützt sind“, warnt der Kirchenpräsident und fordert: „Die Nachbarstaaten Syriens müssen jetzt spürbar entlastet werden, damit sie ihre Grenzen für Schutzsuchende weiter offen halten.“

Für die insgesamt rund 40.000 bereits in Deutschland ansässigen Syrer fordert Jung die Ermöglichung des Familiennachzugs. „Viele Syrer wenden sich in diesen Tagen verzweifelt an diakonische und kirchliche Beratungsstellen, weil sie Familienangehörige zu sich holen und so in Sicherheit bringen möchten. Das sollte jetzt schnell und unbürokratisch ermöglicht werden.“ Die Bundesländer hätten die Möglichkeit, Familienangehörige außerhalb des Notaufnahmekontingents aufzunehmen. 

Besondere Aufmerksamkeit verdienen laut Jung die syrischen Flüchtlinge, die unter schwierigsten Bedingungen in Griechenland festsitzen. Ihnen sollte die Weiterreise nach Deutschland erlaubt werden, wenn sie hier Anknüpfungspunkte haben.

Der Kirchenpräsident dankt auch Bund und Ländern dafür, dass sie hier studierende Syrer mit Stipendien unterstützt und ihnen mittlerweile einen humanitären Aufenthaltstitel erteilt haben, um ihnen den Zugang zum BAföG zu ermöglichen. Schließlich plädiert er dafür, den syrischen Staatsbürgern in Deutschland, deren Abschiebung zurzeit lediglich ausgesetzt ist, einen Aufenthaltstitel zu erteilen. 

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