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Kirchenpräsident Jung: Pegida trägt zu Aggressionen gegen Muslime bei

EKHN

Für Montagabend, 26. Januar, gibt es erstmals einen Aufruf zu einer Pegida-Kundgebung in Frankfurt am Main. Kirchenpräsident Volker Jung sieht Pegida-Demonstrationen kritisch.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die Pegida-Demonstrationen für „außerordentlich problematisch“ bezeichnet. „Sie tragen mit ihren pauschalen Äußerungen zu einer aggressiven Stimmung gegen Migranten und Muslime bei“, sagte er dem „Darmstädter Echo“ (Donnerstagsausgabe). Deutschland sei gerade dabei, sich als Zuwanderungsland neu zu bestimmen. Dies könne allerdings nur gelingen, wenn die Sozialpolitik und die Sorge, dass das Land sozial nicht auseinander bricht, viel Aufmerksamkeit erfahre. 

Der Kirchenpräsident kritisierte ein Versäumnis der Politik: Es sei im vergangenen Jahrzehnt nicht gesehen worden, dass Deutschland Zuwanderung brauche und dass diese aktiv gestaltet werden müsse. „Man hätte viel deutlicher überlegen müssen, wie man die Zuwanderer integriert und das Zusammenleben gestaltet“, sagte er. Integration sei allerdings keine Einbahnstraße. Auch die aufnehmende Gesellschaft müsse sich verändern. Eine Grenze dafür setze der Grundpfeiler des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nicht verhandelbar.“

Die Kirche engagiert sich nach den Worten von Jung für den Zusammenhalt der Gesellschaft, pflegt den interreligiösen Dialog und packt in der Flüchtlingshilfe mit an. Zu islamischen Verbänden sei ein Vertrauensverhältnis gewachsen. „Unsere Gesprächspartner zeigen sehr deutlich, dass sie auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen.“ Es sei wichtig, sie auf ihrem Weg in die Gesellschaft zu begleiten und zu unterstützen, „denn sie sind längst ein Teil davon“.

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