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Für Empathie mit Menschen in Not

Kirchenvertreter besorgt über Flüchtlingsdebatte

bbiewDer EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm betont die humanitäre Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Führende Vertreter der Kirchen haben in Zeitungsinterviews den rauen Ton in der Diskussion um die Flüchtlingspolitik kritisiert.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte, dass sich der Grundton in der öffentlichen Debatte verändert habe. "In den letzten Monaten hat man aus der CSU im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik immer nur davon gehört, wie man Flüchtlinge von uns fernhalten kann. Davon, dass wir auch eine humanitäre Verpflichtung zur Aufnahme haben, war wenig die Rede", so der bayerische Landesbischof  im Interview mit der Zeitung "Die Welt".

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in der aktuellen Ausgabe der "Zeit". "Wir sprechen von Menschen, von denen jeder die gleiche Würde hat wie wir. In der gesamten Debatte beobachte ich einen Mangel an Empathie.“ Europa dürfe keine Festung werden. „Nationalist sein und katholisch sein, das geht nicht“, sagte Marx wörtlich.

Der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der rheinische Präses Manfred Rekowski, hatte unterdessen die Seenotrettung privater Hilfsorganisation gegen Kritik verteidigt. „Die Seenotretterinnen und Retter sind nicht die Ursache der Flucht über das Mittelmeer, sondern die Reaktion auf eine Entwicklung, die auch Ergebnis einer falschen Flüchtlingspolitik ist“, sagte Rekowski bei seinem Besuch der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch.

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