EKD-Flüchtlingsbeauftragter
„Lösungen finden, statt Flüchtlinge zu Schuldigen machen“
Matthias Kauffmann/EKBO09.05.2023 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Schutzsuchende, die vor Krieg, Not und Verfolgung fliehen, seien nicht dafür verantwortlich zu machen; durch sie würden bestehende Probleme nur sichtbarer, so Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), weiter. „Die Aufgabe von Politik muss sein, Lösungsvorschläge zu machen, Rahmenbedingungen zu verbessern, und nicht Flüchtlinge zu Schuldigen zu machen. Darum muss es jetzt gehen. Und dann das zu machen, was ansteht. Dahingehend erhoffe ich mir vom Gipfel klare Worte des Kanzlers.
Faire, nachhaltige und menschenwürdige Unterbringung
Der Flüchtlingsgipfel sei eine Chance, die Abläufe zwischen Bund, Ländern und Kommunen so zu gestalten, dass faire, nachhaltige und menschenwürdige Unterbringungs- und Lebensinfrastruktur für alle geschaffen werde. Dafür brauche es viele gesellschaftliche Akteure: „Bei der Aufnahme der ukrainischen Kriegsflüchtlinge haben wir als ganze Gesellschaft gezeigt, was gemeinsam geht. Als Kirchen sind wir zur Stelle, wenn es um Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt geht – gerade auch im Miteinander mit Politik, mit Ehrenamtlichen, mit anderen Akteuren.“
Unverantwortliche Scharfmacherei und Schuldzuweisungen beenden
Unverantwortlich dagegen seien Scharfmacherei und Schuldzuweisungen gegenüber Geflüchteten, ebenso wie jede Politik, die auf Entrechtung, menschenunwürdige Unterkünfte oder Abschiebungen setze: „Geflüchtete sind Menschen wie du und ich. Menschen, die wie wir alle Kinder Gottes sind. Menschen, die durch Krieg und Verfolgung zur Flucht gezwungen wurden. Oder Menschen, die aufgebrochen sind, um Arbeit, Ausbildung und ein besseres Leben zu finden. Ob aus Not oder Hoffnung heraus: In meinen zahlreichen Begegnungen mit Geflüchteten oder Migrantinnen und Migranten, beeindrucken mich immer wieder ihre innere Stärke und ihr Lebensmut. Je offener wir Zugewanderte aufnehmen, desto besser ist es für uns als Gesellschaft insgesamt.“
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