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Ukraine-Konflikt

„Nicht nur für Frieden beten, sondern ihn auch schaffen“

Bildquelle: gettyimages, Kathrine AndiCharkiwDunkle Wolken über der ukrainischen Stadt Charkiw, die in der Nähe der russischen Grenze liegt - hier arbeitet auch der evangelische Bischof Pavlo Schvartz

Die Sorge vor einem Krieg in der Ukraine wächst. Dabei ist das EU-Land Polen mit einer über 500 km lange Grenzlinie der Ukraine besonders nah. Der evangelische Bischof aus Polen hat seinem ukrainischen Kollegen stärkende Worte in einem offenen Brief übermittelt.

Russland hat laut Medienberichten seine Truppen in der Nähe der russischen Grenze weiter verstärkt. Jetzt fordert Bundeskanzler Scholz: „Deeskalation ist die Aufgabe der Stunde.“ Am 14. Februar 2022 hatte er sich mit dem ukrainischen Präsidenten getroffen und sich mit ihm über Finanzhilfen ausgetauscht. Am Dienstag wird der Bundeskanzler nach Russland zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten reisen. 

 

Viele Ukrainerinnen und Ukrainer leben in Polen

Die Sorge um die Kriegsgefahr und gleichzeitig die Hoffnung auf Frieden treiben auch Bischof Jerzy Samiec um. Er ist der Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, die zu den Partnerkirchen der EKHN gehört. Er schreibt: „Die derzeitige Konzentration russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze verstärkt die Unruhe, die wir auch in Polen erleben, nicht zuletzt wegen der Anwesenheit so vieler ukrainischer Frauen und Männer in unserem Land.“ Diese Worte richtet er in einem offenen Brief an seinen Kollegen Pavlo Schvartz, Bischof der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine. Nach Schätzungen sollen ungefähr zwei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen leben.

 

„Frieden in die Herzen der Entscheidungsträger zu pflanzen“

In dem Brief ruft der Bischof aus Polen Christinnen und Christen aller Konfessionen dazu auf, den Frieden auf allen Ebenen zu fördern: „Wir sollen nicht nur für den Frieden beten, sondern ihn auch schaffen.“ Es solle dazu ermahnt werden, „vom Weg des Konflikts, der Konfrontation und der Unterdrückung umzukehren.“ An seinen Amtsbruder in der Ukraine sendet er Zeichen der Solidarität: „Wir alle hoffen, dass sich die Kraft des diplomatischen Dialogs als stärker erweisen wird als geopolitisches Kalkül.“ Zudem bittet er, den „Gedanken des Friedens in die Herzen der Entscheidungsträger zu pflanzen.“ Zudem hatte der polnische Bischof Samiec Anfang Februar 2022 die polnischen, lutherischen Gemeinden zum Gebet für die Ukraine eingeladen. In dem Gebet wendet er sich an Gott und bittet ihn um Umkehr für alle Menschen, damit das Primat der Hoffnung „unsere  Herzen und unseren Verstand so wirksam durchdringt, dass wir in Verantwortung und Gerechtigkeit an der Seite der anderen, mit den anderen und für die anderen leben können.“

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