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Flüchtlinge in Kirche

Pfarrer engagieren sich für Arbeitserlaubnis der Flüchtlinge

Charlotte MattesFlüchtling notiert sich die Frankfurter Wohnviertel auf DeutschEiner der Flüchtlinge notiert sich die Frankfurter Wohnviertel auf Deutsch

Seit Anfang November leben 24 afrikanische Flüchtlinge in Frankfurt. Zwei Kirchengemeinden nahmen sie auf. Nach einer Beratung wissen die meisten jetzt, wie ihr rechtlicher Status in Deutschland aussieht.

Seit Anfang November leben sie in zwei Frankfurter Gemeinden: 24 Flüchtlinge aus Westafrika. Im „Evangelischen Zentrum für Beratung und Therapie am weißen Stein“ wurde jeder der Männer individuell beraten und sein rechtlicher Status ermittelt. Geschätzt wird: Rund acht Flüchtlinge haben die Chance auf eine Arbeitserlaubnis in Deutschland. „Wir wollen uns damit nicht zufrieden geben!“, zeigt sich Pfarrerin Sabine Fröhlich von der evangelischen Gemeinde Cantate Domino kämpferisch. Ende Januar hat sie mit Katja Föhrenbach (Wicherngemeinde) und Ulrich Schaffert (Dietrich-Bonhoeffer Gemeinde) die bisherigen Ergebnisse der Beratung zusammengefasst.

„Wir finden dieses EU-Recht so ungerecht“

Die meisten Flüchtlinge kamen von Italien aus nach Deutschland, das heißt, sie sind nicht illegal hier, sondern stehen unter dem sogenannten „subsidären Schutz“, erklärt Pfarrerin Fröhlich. Dieser „gilt in Fällen, in denen das Asylrecht nicht greift, aber dennoch schwer wiegende Gefahren für Freiheit, Leib oder Leben drohen, etwa durch politische Verfolgung“, so definiert es das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf seiner Online-Seite. Hier bleiben dürfen die afrikanischen Männer. Das Problem ist aber: Viele von ihnen dürfen nicht arbeiten. „Wir finden dieses EU-Recht so ungerecht“, beklagt Pfarrerin Fröhlich. Außerdem müssten die Männer, um ihren Status zu erhalten, diesen in regelmäßigen Abständen in Italien auffrischen. Das bedeutet für die Flüchtlinge Reisekosten, die sie ohne Arbeit nicht selbst tragen können.

Firmen fragen Flüchtlinge an: Aber sie dürfen nicht arbeiten 

Pfarrerin Fröhlich zeigt Mitgefühl mit den Flüchtlingen: „Es gibt Anfragen von Firmen, sie bieten Arbeit an. Das heißt, es ist Bedarf da.“ Würden die Flüchtlinge arbeiten, wäre das Schwarzarbeit und somit illegal. Doch wie Fröhlich berichtet, wolle sich jetzt der Oberbürgermeister von Frankfurt, Peter Feldmann, für die Belange der Flüchtlinge stark machen. Feldmann wolle sich gemeinsam mit der Frankfurter Partnerstadt Mailand für eine Perspektive der Flüchtlinge in Deutschland einsetzen. Außerdem ist geplant, sich an die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu wenden, mit der Bitte, die Qualifikationen der Flüchtlinge zu prüfen, um sie so möglicherweise in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Jedoch seien dies vorerst Ideen, die noch umgesetzt werden müssten, so Fröhlich.

Anwälte eingeschaltet

In zwei Wochen werden die Flüchtlinge erneut in die Beratungsstelle kommen, dann werden auch zwei Anwälte anwesend sein. Dieses Treffen soll definitiv klären, welche Möglichkeiten die afrikanischen Männer haben. Fröhlich wird nicht aufgeben, sie wird weiter für die Flüchtlinge kämpfen.

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