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Flüchtlingshilfe

Projekt Willkommenspartner sucht interessierte Paten

Andrea Wagenknecht/Ev. Dekanat WiesbadenWillkommensprojekt in Wiesbaden unterstützt Geflüchtete beim Einleben in Deutschland.

Integration ist ein zentrales Thema bei der Bewältigung der Zuwanderungsströme nach Deutschland. Sie kann nur gelingen, wenn die neuen Bürger in Kontakt mit Einheimischen stehen. Aus diesem Grund initiierte das Evangelische Dekanat das Projekt Willkommenspartner, dass nach den ersten Erfolgen, jetzt in die nächste Runde geht.

Andrea Wagenknecht/Ev. Dekanat WiesbadenArnulf Kunze und Alireza Pourkand sind Freunde geworden.

Arnulf Kunze war einer der ersten, der beim Projekt Willkommenspartner vom Evangelischen Dekanat Wiesbaden mitgemacht hat. Die Idee: Um geflüchteten Menschen das Ankommen in Wiesbaden zu erleichtern, bekommen sie einen Willkommenspartner an ihre Seite, der sie über mehrere Monate im Alltag unterstützt und ihnen die fremde Lebenswelt vertrauter macht. Mehr als 40 Menschen haben sich im vergangenen Jahr für das Projekt gemeldet. Die Willkommenspartner wurden während der gesamten Zeit von Projektverantwortlichen des Dekanats begleitet. Für Arnulf Kunze, der über einen Zeitungsartikel auf die Willkommenspartner gestoßen ist, war diese enge Begleitung sehr wichtig: „Mich hat dieses Konzept sehr überzeugt. Es gab gemeinsame Unternehmungen und vor allem einen guten Austausch in der Gruppe – das fand ich sehr hilfreich.“

Auf die Erfahrungen aufbauen

Der erste Durchgang des Projekts – das auf neun Monate angelegt war – endet jetzt, ein weiterer folgt, wofür wieder Menschen aus Wiesbaden gesucht werden. Gerade weil sich in Deutschland eine große Unsicherheit beim Thema Flüchtlinge breit gemacht hat, ist es der Projektkoordinatorin Andrea Hausy wichtig, nun neue Partnerschaften anzubahnen: „Gegenseitiges Verständnis für Kultur, Religion und Lebensweise entsteht vor allem über persönliche Beziehungen, und das versuchen wir mit der Willkommenspartnerschaft zu arrangieren.“ Darüber hinaus, so Hausy, kommen immer noch täglich Menschen aus Krisengebieten in Wiesbaden an, die für Unterstützung dankbar sind. Und selbst wenn die Menschen jetzt wissen, wo der Arzt, der Supermarkt und die Schule sind, ergeben sich neue Fragen und Probleme, etwa bei der Wohnungssuche.

Intergration unterstützen

Viele Kontakte, die über die  Willkommenspartnerschaften im vergangenen Jahr entstanden sind, gehen weiter. So wird sich etwa auch das Ehepaar Stein aus Breckenheim mit einer fünfköpfigen Familie aus Afghanistan weiterhin regelmäßig treffen. Jutta Stein hat sogar die Schwangerschaft und Geburt des fünften Kindes der jungen afghanischen Mutter begleitet. Bis Anfang 2016 hat die Breckenheimerin eine private Kita betrieben. Als sie altersbedingt aufhörte, fehlten ihr im Alltag die Kinder. So entschloss sie sich im vergangenen Jahr für eine Willkommenspartnerschaft mit einer Familie. Wenn sie sieht, wie gut die afghanischen Kinder des jungen Paares mittlerweile in der Schule integriert sind und dass sie beinah fließend deutsch sprechen, dann strahlt die 64-Jährige: „Ich bin überzeugt davon, nur so – über die Beziehung und das Miteinander – kann Integration gehen.“

Informationen zum Projekt

Für das Projekt Willkommenspartnerschaft werden Menschen gesucht, die Lust und Zeit haben Familien, Jugendliche oder Erwachsene, die aus ihrer Heimat geflohen sind, im Alltag zu begleiten. Willkommenspartner sollten Zeit und Lust haben, sich verbindlich mit Menschen oder Familien aus anderen Kulturen ein bis zwei Stunden pro Woche zu treffen und sie im Alltag oder bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Willkommenspartner werden von einer Fachkraft des Evangelischen Dekanats geschult, beraten und während des Projektes begleitet. Man muss keine Fremdsprachen beherrschen und keine Vorkenntnisse haben.

Anmeldung & Kontakt
Andrea Hausy, Evangelisches Dekanat Wiesbaden
Telefon: 0611 / 73424217
Mobil: 0157 - 83 39 92 25
andrea.hausy@ekhn-kv.de

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