Menümobile menu

Brot für die Welt

„Brot für die Welt“ engagiert sich gegen Mangelernährung

Brot für die Welt/Jörg BöthlingBrot für die Welt unterstützt Landwirtin in KeniaDank Brot für die Welt baut Rose Sirivey den nährstoffreichen Sorghum an. Der Brei sorgt für Gesundheit und Leistungskraft

Zwei Milliarden Menschen sind von Mangelernährung betroffen, etwa 800 Millionen hungern. Projektpartner der evangelischen Aktion „Brot für die Welt“ engagieren sich, um eine nährstoffreiche Ernährung zu fördern. Erste Erfolge gibt es. Doch Unterstützung wird weiterhin gebraucht.

Am 1. Advent startet die 58. Spendenaktion von „Brot für die Welt“. Welchen Sinn macht es, ausgerechnet dieses Hilfswerk finanziell zu unterstützen? „`Brot für die Welt´ ist nachhaltig ausgerichtet. Die Menschen, die wir unterstützen, machen wir nicht zu Almosenempfängern. Dadurch wird ihre Würde geachtet. Das heißt: Wir setzen auf Hilfe zur Selbsthilfe und stärken ihre Eigenverantwortung“, erklärt Dr. Ute Greifenstein, Referentin für „Brot für die Welt“ und „Diakonie Katastrophenhilfe“ im Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW. Ihre jahrelange Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk hat ihre Überzeugung untermauert. Um die Eigeninitiative und Kompetenz der Menschen vor Ort zu stärken, sei vor allem Bildung ein wesentlicher Schlüssel. Sie weiß: „Viele Entwicklungsprojekte sind deshalb auch Bildungsprojekte.“ Zudem genieße "Brot für die Welt" bei der Bundesregierung und vielen Regierungen südlicher Länder einen guten Ruf, was den Schutz der Mitarbeitenden in den jeweiligen Ländern erhöhe und wodurch sich Projekte effizienter umsetzen ließen.

Eröffnung der Aktion am 27. November, live in der ARD

Zum Start der Aktion laden die beiden Landeskirchen auf hessischem Gebiet, die EKHN und EKKW, gemeinsam zu einem Gottesdienst am 27. November um 14.00 Uhr in die Martinskirche nach Bad Hersfeld (Schlippental 39) ein. Die Predigt wird Bischof Prof. Dr. Martin Hein halten. Zudem gibt es einen deutschlandweiten, zentralen Festgottesdienst in Eisenach, den die ARD live ab 10 Uhr überträgt.
„Satt ist nicht genug – Zukunft braucht gesunde Ernährung“ lautet wieder das Motto. Damit stellt das Hilfswerk das Thema Mangelernährung in den Mittelpunkt und zeigt, wie sich die Partner von Brot für die Welt in den Ländern des Südens engagieren, damit Menschen sich nährstoffreich ernähren können.

Mangelernährung verhindert gute Entwicklung von Kindern

Was es bedeutet, wenn Menschen zwar genug Kalorien zu sich nehmen, aber Vitamine, Mineralstoffe und/oder Eiweiß fehlen, macht Ute Greifenstein in einer Mitteilung deutlich: „Besonders gefährlich ist Mangelernährung für Kinder, die dadurch für ihr Leben gezeichnet werden“, erklärt die Referentin. Häufig beginne Mangelernährung schon im Mutterleib. Sie erklärt: „Jedes vierte Kind ist zu klein für sein Alter und Millionen werden jedes Jahr mit Hirnschäden geboren, verursacht durch Mangelernährung. Mangelernährung ist, ebenso wie Hunger, ein großes Entwicklungshindernis!“ Auch Zahlen machen die Lage deutlich: Unter Mangelernährung leiden weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen, von Hunger sind fast 800 Millionen betroffen.

Leistungsfähig durch vielfältige und robuste Kulturpflanzen

Mit zahlreichen Projekten engagiert sich „Brot für die Welt“, um diese Situation zu verbessern – und es zeigen sich erste Erfolge. So sorgen einige Projektpartner von „Brot für die Welt“ dafür, dass nährstoffreiche Pflanzen angebaut werden. Kleinbauern erhalten eine große Vielfalt an Saatgut für die Produktion von Lebensmitteln sowie Anleitung, wie sie bessere Produkte anbauen und mehr ernten können. So fördert „Brot für die Welt“ den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen. Wie zum Beispiel Sorghum. In trockenen Gegenden ist diese alte Kulturpflanze ideal, da sie dürreresistent ist. Dank dem Partner von „Brot für die Welt“ RSP und seiner Bildungsarbeit, setzt Rose Sirivey aus Kenia heute auf Vielfalt: Auf den Feldern gedeihen neben Sorghum auch Amarant, Erdnüsse, Avocados sowie zahlreiche lokale Kohl-, Kürbis- und Spinatsorten. Früher litten Roses Kinder an Mangelerscheinungen: „Eine meiner Töchter hatte sogar Blutarmut. Heute sind wir alle gesund und leistungsfähig.“

Dem Klimawandel trotzen: Gute Ernährung und finanzielle Sicherheit durch Bewässerungssystem

In einigen Gegenden Malawis ist die Situation schwieriger als in Kenia. Hier reicht es nicht, dürreresistente Pflanzen anzubauen.  Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Ausgelöst durch den Klimawandel fällt immer häufiger zu wenig oder zu heftiger Regen, sodass zunehmend mehr Menschen starke Ernteverluste hinnehmen müssen. 2014 waren zwei Millionen Menschen in Malawi auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Doch dann  führte CARD (Churches Action in Relief and Development), der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen in Malawi, Bewässerungstechniken und Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft ein. Das  versetze Kleinbauern in die Lage, ihre Erträge zu erhöhen und ihre Ernährung zu verbessern. Seit zwei Jahren gibt es im Dorf von John Chimwayi ein Bewässerungssystem. Vorher konnte der Kleinbauer nur eine Ernte pro Jahr einfahren und auch hier war der Ertrag ungewiss. Oft gab es nur eine Mahlzeit pro Tag, die vor allem aus Maisbrei bestand. Dadurch waren John und seine Frau Elinet oft zu schwach für die Feldarbeit. Auch die Kinder konnten wegen Magen-Darm-Erkrankungen häufig nicht am Schulunterricht teilnehmen. Seitdem die Chiwayis und weitere 80 Kleinbauern an das neue Bewässerungssystem angeschlossen sind, ernten die Bauern jetzt bis zu dreimal pro Jahr. Auf ihren Feldern wachsen jetzt neben Mais auch Tomaten, Bohnen, Erbsen, Chinakohl und viele lokale Gemüsesorten. Alle sind gesund und sehr viel besser ernährt. Erwachsene und Kinder können sich besser konzentrieren. Und weil die Ernten sicher und viel üppiger geworden, werden die Überschüsse auf dem nahegelegenen Markt verkauft, was den Familien zusätzliche finanzielle Sicherheit verschafft. Das von Brot für die Welt unterstützte Projekt richtet sich an 4000 Kleinbauernfamilien. Bisher wurden vier Bewässerungssysteme gebaut von denen 630 Familien profitieren.

Spendenkonto:

Empfänger: Brot für die Welt
IBAN: DE10100610060500500500
BIC: GENODED1KDB
Online spenden

Zentrale Eröffnungsgottesdienste:

Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck:
27. November 2016, 14.00 Uhr findet
Martinskirche
Bad Hersfeld, Schlippental 39

Zum dritten Mal ist der Eröffnungsgottesdienst auch ein gemeinsamer Gottesdienst beider hessischer Landeskirchen, die auf Beschluss beider Synoden im Bereich Ökumene kooperieren. Die Predigt hält Bischof Prof. Dr. Martin Hein. Mit dabei sein werden Konfirmanden, Mitglieder des Ensembles Mehrgenerationen-Singspiel, ein Obermeister der Bäckerinnung sowie VertreterInnen beider Landeskirchen und weitere Teilnehmende.

Im Anschluss: genießen, spenden, informieren
Zudem besteht im Anschluss die Gelegenheit, die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden am Sonntagmorgen gebackenen Brote gegen eine Spende zu erwerben. Die Backaktion fand im Rahmen der Aktion „5000-Brote“ statt.
Nach dem Gottesdienst gibt es Kaffee, Kuchen und Herzhaftes sowie die Möglichkeit, fair gehandelte Waren zu kaufen.
An diesem Tag können auch Kunstwerke von Konfirmanden aus dem Dekanat in der Martinskirche besichtigt werden, die im Rahmen der „Brot für die Welt“-Eröffnung entstanden sind. Ebenfalls zu sehen ist die Ausstellung „Bloss weg von hier - Warum Menschen flüchten“, von Brot für die Welt, die im Zentrum Oekumene beider Landeskirchen erstellt wurde.

Deutschlandweit – in der ARD:

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst findet am 27. November in der Georgenkirche Eisenach statt. Die ARD überträgt den Festgottesdienst von 10 bis 11 Uhr live.
Mit dabei sind der Ministerpräsident des Landes Thüringen Bodo Ramelow und die Projektpartnerin Rita Surita aus Brasilien. Die Predigt hält Landesbischöfin Ilse Junkermann.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top