Unser Filmtipp auf RTL. Sonntag, 22.11., 23.45 Uhr
Sie mussten die Hölle sehen
19.11.2015 h_pohl Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Renate Ellmenreich war von 1999 – 2004 als Missionarin in Nigeria tätig. Dort erlebte sie die Zeit, als Boko Haram sich von einem Zusammenschluss ultrafrommer Muslime hin zu einer Terrororganisation entwickelte.
Über die Verbrechen sei in Deutschland so gut wie nichts bekannt, sagte die Pfarrerin. Das von «Boko Haram» verübte Massaker mit über 2.000 Todesopfern in der Grenzstadt Baga habe es im Gegensatz zum zeitgleichen Angriff auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» kaum in die westlichen Nachrichten geschafft. In der faktisch von «Boko Haram» belagerten Provinzhauptstadt Maiduguri sei zwei Jahre lang kein einziges Fernsehteam mehr gewesen, sagte Ellmenreich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Stadt sei nur auf dem Luftwegerreichbar. Berichterstatter könnten sich vor Ort nur mit schwerbewaffnetem Begleitschutz ein Bild von der Lage machen.
Unzählige Flüchtlinge haben sich in den vergangenen Jahren vor den Terrorkämpfern in die Stadt gerettet, darunter viele traumatisierte Witwen, deren Männer den systematischen Massenmorden von «Boko Haram» zum Opfer fielen. Märkte, Kirchen und Schulen in Maiduguri sind regelmäßig Ziele von Selbstmordattentätern. Der Mainzer Verein «Widows Care» unterstützt eine Frauenorganisation in der Stadt, die mittellosen Frauen nach der Flucht beispielsweise mit Geld für Kleidungsstücke hilft und ihnen eine Starthilfe für eigene kleine Geschäftsideen bereitstellt.
Das Film-Team hat mit Menschen gesprochen, die alles verloren haben - auch die Hoffnung. Es sind erschütternde Berichte von Witwen über Mord und Plünderungen. Wer überlebt, hat die Hölle gesehen. Wer kann, flieht. Auch Nigeria gehört zu den Herkunftsländern, aus denen Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa kommen.
Die EKHN hat den Film unterstützt.
Sonntag, 22.11., 13.45 Uhr auf RTL
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