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Wie wird die Zukunft unter Trump?

Stimmen aus US-Partnerkirche zu Trumps Amtseinführung

BasSlabbers/istockphoto.comNoch im Wahlkampf: Der künftige US-Präsident Donald Trump während einer Kundgebung in Aston, Pennsylvania.

Wenn Donald Trump Präsident wird, kommen nicht nur Fans, sondern auch Gegner nach Washington. Seine Vision von einem neuen Amerika bedeutet für die einen Hoffnung, für die anderen Angst. Die Partnerkirche der EKHN blickt beunruhigt auf Trumps Aussagen.

„Ich bin kein Politiker“ und „Ich muss tun, was ich tun muss“, sagte Donald Trump im Exklusiv-Interview der Bild-Zeitung vom 16. Januar. Diese Sätze beschreiben, dass ein Geschäftsmann bald zum „mächtigsten Mann der Erde“ wird. Zur Amtseinführung am 20. Januar werden nicht nur tausende Fans, sondern auch Gegner in Washington erwartet. 

„Die Reaktionen auf die Wahl zeigen eine zutiefst gespaltene Nation“, sagt Pfarrerin Birgit Hamrich. Die Referentin für Entwicklung und Partnerschaft Europa und USA im Zentrum Ökumene beschreibt, dass Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit „plötzlich in den USA offen sichtbar und spürbar sind“. Die EKHN pflegt seit fast zehn Jahren eine Partnerschaft mit der New York Conference der United Church of Christ (UCC) im Osten des Landes. Auch die Partnerkirche blickt mit Sorge auf die kommenden vier Jahre.

„Trump leistet Vorurteilen Vorschub und bedroht Minderheiten“

„Ich glaube, ein Präsident Trump verleiht negativen sozialen Haltungen Legitimität, gegen die sich die Kirche in der Vergangenheit ausgesprochen hat“, sagt Pastor David Gaewski. Seine Kirche stehe für eine offene, gastfreundliche und fortschrittliche Kirche, „die sich gegen Diskriminierung und für Gerechtigkeit einsetzt“. „Angehörige unterschiedlicher Minderheiten finden hier ihre Heimat“, so der Pfarrer. Er beschreibt, dass viele seiner Mitglieder „ihre Existenz durch die Äußerungen des gewählten Präsidenten ernsthaft bedroht sehen“.

Furcht vor autoritärem System

Der amerikanische Pfarrer und „Community Organizer“ Paul Cromwell ist zutiefst beunruhigt, „dass sich die Vereinigten Staaten mit einem Präsidenten Donald Trump und einem mehrheitlich republikanisch besetzten Kongress auf ein autoritäres, von oligarchischen Strukturen geprägtes Zeitalter zubewegt“. Er hofft, dass Amerikas demokratische Institutionen und vor allem seine um Gerechtigkeit bemühte Zivilgesellschaft sich „dieser Bewegung widersetzen und solche Entwicklungen verhindern können“. Der Pfarrer würde Amerikas Regierung so beschreiben, wie es der ehemalige Gouverneur von New York Mario Coumo getan hat:

„Wir glauben an die einzigartige grundlegende Idee, die besser als die meisten Lehrbücher und jede Rede beschreibt, wie eine verantwortungsvolle Regierung sein sollte. Die Idee von Familie, von Gemeinsamkeit, von einer gerechten Nutzen- und Lastenverteilung zum Wohle aller. Freud und Leid gemeinsam teilen: vernünftig, ehrlich, fair, ohne Ansehen von Rasse, Geschlecht, Herkunft oder politischer Zugehörigkeit.“

Dank für „transition of power“

Donald Trump findet aber auch Unterstützung bei den Gläubigen in den USA. Das zdf-Auslandsjournal zeigt in seiner Ausgabe vom 18. Januar eine Gemeinde, die Gott für „the transition of power“ (ein Verschieben der Machtverhältnisse) dankt. Während die einen vor dem neuen Präsidenten bangen, hoffen die anderen, dass das Land wieder „great“ (großartig) wird.

Aufruf zu Einheit und gegenseitigem Respekt

„God is still speaking“ (Gott spricht immer noch) lautet das Credo der UCC. „Daran und an den Auftrag des Evangelium erinnernd, rufen wir Kirchenvertreter zur Einheit und gegenseitigem Respekt auf“, so Gaewski.

„Für uns als EKHN bedeutet das, die Partnerschaft weiterhin zu pflegen und zu intensivieren“, so Hamrich. Sie betont, dass „eine Partnerschaft von der Verbundenheit im Gebet, der Kontaktpflege per Mail oder Telefon und vor allem von den gegenseitigen Besuchen lebt“. Im April kommt eine Delegation der UCC zu Besuch nach Deutschland.

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