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Katastrophenhilfe

Tsunami-Spenden retten immer noch Leben

PhotoTalk/istockphoto.com

Vor zehn Jahren hat der Tsunami in Südostasien tausende Menschen getötet und Häuser zerstört. Für die notleidenden Menschen haben viele Deutsche Geld gegeben. Was ist aus den Spendengeldern der Deutschen geworden?

Zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami 2004 weisen die Organisationen des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe darauf hin, dass die Spenden auch zehn Jahre danach noch Leben retten. Die Deutschen spendeten damals 330,8 Mio. Euro an das Deutsche Rote Kreuz, Unicef, Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe. Die vier größten Nothilfe-Organisationen erhielten damit den Hauptteil der 670 Mio. Euro, die die Bevölkerung damals für die Hilfe zur Verfügung stellte.

Erdbebenresistente Häuser gebaut

„Wir konnten dieses Geld nachhaltig zum Wohl der Menschen einsetzen. In der Nothilfe, dem Wiederaufbau und der langfristig wirkenden humanitären Arbeit wurde in 147 Projekten, vor allem in Indonesien und Sri Lanka, Enormes geleistet. Und wir haben gleich weiter gedacht: Es ging immer auch darum, die Menschen für künftige Katastrophen widerstandsfähig zu machen, indem zum Beispiel Häuser in Indonesien erdbebenresistent gebaut wurden“, sagt Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Das DRK erhielt 124,6 Mio. Euro an Spenden.

Kinder sind auf Katastrophen vorbereitet

„Unicef hat damals eines seiner weltweit größten Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme durchgeführt. Auch dank der Spenden aus Deutschland kam es nicht zu einer weiteren Katastrophe für Kinder durch Hunger und Krankheiten. Die nach 2004 geborenen Kinder in den betroffenen Gebieten gehen heute in bessere Schulen und haben eine bessere Gesundheitsversorgung. Und sie sind besser auf Naturkatastrophen vorbereitet, weil Schutzübungen in jeder Schule zum Unterricht gehören“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. Die Spendensumme lag bei Unicef Deutschland bei 99 Mio. Euro.

Arbeit mit lokalen Partnern hat sich bewährt

„Nur wer sich vor Ort gut auskennt, kann schnell und wirksam helfen. Unsere Tsunami-Hilfe hat deshalb auf die Expertise lokaler Partner und die Selbsthilfe der Betroffenen gesetzt. Spätere Einsätze in der Region, etwa nach dem Erdbeben auf Indonesien im Jahr 2009, haben diesen Weg bestätigt. Die Investitionen in den Katastrophenschutz und die Fortbildung der lokalen Partner haben sich so mehrfach ausgezahlt“, sagt Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Caritas international erhielt 62,5 Mio. Euro an Spenden.

„Nicht die letzte Naturkatastrophe in der Region“

„Das wird leider nicht die letzte Naturkatastrophe in der Region sein. Zu der Gefahr des Lebens auf dem indonesischen Feuerring und der Tsunami-Gefahr kommt nun noch der Klimawandel. Doch auch für diese menschengemachte Katastrophe sind die Maßnahmen der letzten zehn Jahre dienlich. Wir haben die Katastrophenvorsorge weiter entwickelt und durch die enge Kooperation vor Ort wichtige Erfahrungen gesammelt, die uns und unseren Partner zu Gute kommen“, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Die Deutschen spendeten 44,7 Mio. Euro für die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe.

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