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Deutsch lernen am Evangelischen Gymnasium

Ukrainische Schüler in Bad Marienberg

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Fünfzehn ukrainische Kinder haben ihren Schulalltag in Deutschland aufgenommen und besuchen das Evangelische Gymnasium Bad Marienberg. Sie lernen in einem Kleingruppensystem in der „Deutsch-als-Zweitsprache-Klasse“.

Dabei wird neben lexikalischen und grammatischen Kenntnissen, dem Sprechen in Alltagssituationen und der Anbahnung von Lese- und Textkompetenzen auch Wissen über die deutsche Geschichte und Kultur vermittelt.

Das Gymnasium konnte dabei auf die Erfahrungen und die aufgebauten Strukturen der letzten Jahre mit Geflüchteten zurückgreifen, schnell reagieren und eine Sprachförderklasse einrichten. Lehrer Alexander Bonin, der noch vor kurzem zwei seiner Schülerinnen aus Vietnam und Syrien und einem Schüler aus Afghanistan zum erfolgreich bestandenen Abitur gratulieren konnte, hat den Intensivkurs übernommen.

Ziel sei es, so Schulleiter Dirk Weigand, die Kinder rasch an unserer Schule zu integrieren und dies gelinge vor allem durch die überwältigende Hilfsbereitschaft der Schülerschaft, des Kollegiums und der Eltern. In jeder Klasse haben sich Paten zur Verfügung gestellt, welche mit ihren Sprachkenntnissen den geflüchteten Kindern zur Seite stehen. Eltern haben Schulkleidung, Schulranzen und Lehrmittel gespendet. Die Schulleitung organisierte iPads, um den Schülerinnen und Schülern eine optimale Teilhabe am Fernunterricht aus der Ukraine zu ermöglichen. Bücher und Lehrmittel sind vom Schulträger angeschafft und Geldmittel für den Kurs bereitgestellt worden.

Lehrer Alex Breitkreuz ist am Evangelischen Gymnasium Ansprechpartner für die Eltern der Flüchtlingskinder, denen in russischer Sprache die Schule vorgestellt wurde. Lehrer Roman Kläs-Bierbrauer organisiert die Aufnahme am Gymnasium und berichtet, dass die Anwendung der deutschen Sprache zwar eine Schlüsselqualifikation für eine erfolgreiche Bildungskarriere sei, man den Kindern aber auch die Möglichkeit zur Teilnahme am Fernunterricht, welcher von Lehrkräften in der Ukraine angeboten wird, geben möchte.

Durch die Sprachfördermaßnahmen im Rahmen des rheinland-pfälzischen Sprachförderkonzeptes erhalten die Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse von Anfang an die Möglichkeit, erfolgreich am schulischen Bildungsprozess teilzunehmen.
Die Sprachförderlehrer*innen am Evangelischen Gymnasium haben dazu in den letzten Jahren verschiedene Fortbildungen an den Universitäten Mainz und Koblenz besucht und sehen sich für die neue Herausforderung gut gewappnet.

„Es sei vor allem schön zu sehen, dass die Kinder auch wieder mit einem Lachen im Unterricht sitzen, was nach ihren Erfahrungen der letzten Wochen und dem Verbleib ihrer Väter im Kriegsgebiet sicher nicht selbstverständlich ist“, sagt Alexander Bonin.

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