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Aufruf Rheinland-Pfalz

Weil alles dafür spricht: Mehr Flüchtlinge aufnehmen!

www.ini-migration.org

„Mehr Flüchtlinge aufnehmen!“ fordern zehn rheinland-pfälzische Organisationen. In ihrem am 7. Dezember veröffentlichten Aufruf weisen sie darauf hin, dass es keinen Widerspruch gibt zwischen den humanitären Verpflichtungen und den ökonomischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland: Der immense Zuwanderungsbedarf, dem Deutschland sich schon jetzt und noch mehr in Zukunft gegenübersieht, werde ohne weitere Aufnahme schutzsuchender Menschen nicht zu decken sein. Jeder und jede werde gebraucht!

„Trotz aller gesetzlichen Restriktionen beim Zugang zum Arbeitsmarkt und trotz aller ökonomischen Rückschläge aufgrund der Corona-Pandemie: Von den ca. eine Million Menschen, die 2015 und 2016 in Deutschland Schutz gefunden haben, steht inzwischen weit mehr als die Hälfte in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis“ sagt Torsten Jäger, Geschäftsführer des Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz anlässlich der Veröffentlichung des Aufrufs. „Ohne diese Menschen würden in Deutschland noch mehr Pflegebedürftige ohne angemessene Pflege und noch mehr Nutzer:innen des ÖPNV auf der Strecke bleiben. Ohne sie wären die Wartezeiten auf einen Arzttermin noch länger, Terminvereinbarungen mit Handwerkern noch schwieriger und Tischreservierungen in Restaurants noch aussichtsloser.“

Integrationsoffensive gefordert

Statt weiterer rechtlicher Restriktionen und menschenrechtswidriger Abschiebeoffensiven fordern die Organisationen deshalb eine Integrationsoffensive zur Herstellung von Aufenthaltssicherheit für geduldete Menschen und zur Beseitigung aller Zugangsbarrieren zum Arbeitsmarkt. Notwendig sei zudem die umfassende Ertüchtigung der seit Jahrzehnten vernachlässigten kommunalen Infrastruktur, die den Bedarfen von Schutzsuchenden und anderen sozial Benachteiligten schon jetzt nicht mehr gerecht werde und den gesellschaftlichen Zusammenhalt untergrabe.

Deutschlands Zukunft braucht mehr Investment in den Aufbau der
Infrastruktur – für geflüchtete wie für nicht geflüchtete Menschen!

Deutschland, so die Herausgeber:innen des Aufrufs, werde wie schon in den letzten Jahren weiter wachsen müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Notwendig seien daher nicht weniger, sondern mehr „Pull-Faktoren“. Dazu gehörten massive Investitionen in aufnahme- und haltefähige Rahmenbedingungen in den Kommunen vor Ort: bezahlbarer Wohnraum, arbeitsfähige Behörden, ausreichend Kita- und Schulplätze sowie bedarfsorientierte Beratungs-, Orientierungs- und Unterstützungsangebote – sowohl für diejenigen, die schon hier leben als auch für diejenigen, die neu nach Deutschland kommen werden, um es zukunftsfest zu machen und hier in Sicherheit und Würde leben zu können.

Aufruf: Weil alles dafür spricht: Mehr Flüchtlinge aufnehmen!

Der Aufruf wird getragen von der Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration in RLP (AGARP), Arbeit und Leben gGmbH RLP / Saarland, dem AWO-Bezirksverband Rheinland e.V., der Diakonie in RLP, DIE PARITÄT RLP/Saarland, dem Flüchtlingsrat RLP e.V., INBI - Institut zur Förderung von Bildung und Integration, dem Initiativausschuss für Migrationspolitik in RLP, dem ism - Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. und der Seebrücke RLP.

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