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Diakonie Rheinland-Pfalz

„Wie können wir Ostern, Auferstehung feiern, wenn Kinder vor unseren Augen untergehen!“

CC BY-ND 2.0/Jörn NeumannLeben unter unerträglichen Bedingungen: Kinder im Flüchtlingslager Moria.

In Zeiten von Corona, in denen das Wort Solidarität eine neue Konjunktur erlebt, gilt dies augenscheinlich nicht für die ärmsten der Armen – unbegleitete Kinder in Flüchtlingscamps. Seit vier Wochen gibt es den Beschluss der Regierungskoalition, kranke und besonders schutzbedürftige Kinder aus der Hölle von Lesbos zu holen- doch seitdem ist nichts geschehen. Die Diakonie in Rheinland-Pfalz fordert die sofortige Aufnahme von Flüchtlingskindern von den griechischen Inseln.

„Wir wissen, dass diese Kinder hungern und unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen, doch leider scheint uns die Coronakrise gegen ihr Elend immun zu machen“, so Albrecht Bähr, Sprecher der Diakonie in Rheinland-Pfalz. Er fordert die Einlösung des Versprechens der EU zumindest die zugesagten 1600 der insgesamt wohl 14.000 Kinder aus Moria aufzunehmen. „Das wäre ein Anfang, ein kläglicher, doch zumindest ein Anfang.“ Derzeit hat nur Luxemburg erste Schritte zur realen Aufnahme von Kindern unternommen und ist nach Aussage seines Migrationsministers Asselborn bereit, 11 Kinder aufzunehmen.

In Deutschland herrscht Stillstand, doch die Kinder in Moria haben keine Zeit darauf zu warten, dass sich in Europa gemeinsame Lösungsstrategien ergeben. „Es ist schon Zynismus der besonderen Art, wenn im Umgang mit der Pandemie jedes europäische Land seinen eigenen Weg geht und folgenreiche Schritte unternimmt, aber bei der Aufnahme von 1600 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen darauf gewartet werden soll, dass sich alle einigen!“ kritisiert der Diakoniechef.

„Es grenzt schon an einen Offenbarungseid der Bundesregierung und der Europäischen Union,“ so Bähr weiter. Er erwarte nun von der Landesregierung in Rheinland-Pfalz und von allen, die auf die Entscheidungen der Bundesregierung Einfluss nehmen können, sich deutlicher zu positionieren und nicht weiter untätig bei dieser humanitären Katastrophe zuzusehen.

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