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FIAM-Team

Wir wünschen ein gesegnetes und gelassenes Weihnachtsfest!

FIAMSchild in der Nähe eines improvisierten Flüchtlingslagers bei Idomeni, griechisch-mazedonische Grenze, Sommer 2016.

was brauchst du

was brauchst du? einen Baum ein Haus zu

ermessen wie groß wie klein das Leben als Mensch

wie grosz wie klein wenn du aufblickst zur Krone

dich verlierst in grüner üppiger Schönheit

wie groß wie klein bedenkst du wie kurz

dein Leben vergleichst du es mit dem Leben der Bäume

du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus

keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach

zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen

zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund

die Gestirne das Gras die Blume den Himmel

für Heinz Lunzer

Friederike Mayröcker

Die VOR den Grenzen Europas haben
trotz aller Zäune und Drohnen
Hoffnung. Immer noch.
Immer wieder.

Und wir INNERHALB dieser verschlossenen
und hochgerüsteten Grenzen?
Eingeschlafen im Luxusgefängnis?
Weltverschlossen?
Menschenrechtsvergessen?
Woher kommt uns Hoffnung?

Aus einem Futtertrog in karger Herberge,
erzählt die Weihnachtsgeschichte.
Aus dem Einfachsten,
dem Allernotwendigsten.

Vielleicht kommt Hoffnung ja aus der
einfachen Frage, was wir wirklich brauchen,
was ich unbedingt brauche.
Was brauchst du?

Wir sind es, die jetzt migrieren müssen,
endlich hinter uns lassen, was allen
die Hoffnung raubt.

Wir sind es, die Grenzen verschieben
und neue Verben lernen müssen.
Die neuen Tuwörter der Hoffnung:
lassen
aufhören
weggehen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit denen wir diese neuen Verben gerne
konjugieren möchten, wir danken euch und
Ihnen von Herzen für alles Engagement und alle
Solidarität!

Und wünschen ein gesegnetes und gelassenes
Weihnachtsfest.
Ihr / Euer FIAM-Team

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