Rettungsschiff der Kirche
353 Menschen im Mittelmeer gerettet
Sea-Watch.org /flickr.comDie Sea-Watch 4 powered by United4Rescue auf ihrer finalen Testfahrt.03.09.2020 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Mit großer Erleichterung habe ich die Nachricht aufgenommen, dass die „SeaWatch 4 –powered by United 4 Rescue“ nunmehr die schriftliche Zusage bekommen hat, in einen sicheren Hafen in Italien einzulaufen“, so der Ratsvorsitzende.
Ohne das Schiff wären vermutlich 353 Menschen gestorben
Damit finde eine dramatische Rettungsaktion ein glückliches Ende, mit der einmal mehr sichtbar werde, wie dringend erforderlich die staatliche Seenotrettung im Mittelmeer sei, so Bedford-Strohm. Zurzeit werde sie notgedrungen von zivilen Rettern übernommen.
Ohne den Einsatz wären die 353 Menschen, die nun in Kürze sicheren Boden betreten werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit ertrunken, sagte der Ratsvorsitzende.
„Politik des Wegsehens kann nicht hingenommen werden“
An die Politik richtete Bedford-Strohm kritische Worte: „Es kann nicht sein, dass Europa wegsieht, wenn Menschen an den Grenzen Europas sterben. Die öffentlich geäußerte Bereitschaft vieler Städte und Kommunen in Deutschland und Europa, Gerettete aufzunehmen zeigt, dass die Politik des Wegsehens nicht länger hingenommen wird.“
Rettungsschiff wurde durch Spenden finanziert
Das Rettungsschiff war im Januar vom Bündnis United4Rescue mit Spendengeldern ersteigert und im Februar in Kiel getauft worden. Nach Überführung und Umbauten musste es Corona-bedingt mehrere Monate auf das erste Auslaufen warten.
Gründung des Bündnisses auf Evangelischem Kirchentag
Ausgangspunkt für die Gründung des Bündnisses war eine auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 verabschiedete Resolution, die die EKD und ihre Gliedkirchen aufforderte, selbst ein Schiff zur Seenotrettung im Mittelmeer zu schicken.
Rettungsschiff seit Mitte August unterwegs
Nach gründlichen Beratungen hatten Rat und Synode der EKD beschlossen, sich dieser Aufgabe im Rahmen eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses zu stellen. Die „SeaWatch 4“ war Mitte August zu ihrem ersten Einsatz ausgelaufen und hat seitdem 353 Menschen aus Seenot gerettet.
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