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Nahost

Fußballerinnen aus Palästina kicken für den Frieden

Uwe SeibertTeamfoto auf dem Fußballplatz

Deutschland ist bekannt für seine starken Frauenfußballmannschaften, Palästina weniger. Dass es dort gute Kickerinnen gibt, hat eine Mannschaft aus Betlehem jetzt in Steinbrücken bewiesen.

privatFußballerinnen aus Betlehem

Sie wohnen in Palästina und sind begeisterte Fußballerinnen: das Diyar Women‘s Soccer Team aus Betlehem. Nun hat sie der Freundeskreis Bethlehem der Evangelischen Kirchengemeinde Ewersbach eingeladen, sich auf dem Sportplatz in Steinbrücken mit den Fußballerinnen aus der Region zu messen.

Beeindruckt von der Bewegungsfreiheit

Bereits am Nachmittag im Evangelischen Gemeindehaus in Ewersbach ging es vor allem um die Situation der jungen Menschen in Palästina. Eine der anwesenden Fußballerinnen bedankte sich im Namen ihrer Mitspielerinnen für die Einladung und zeigte sich beeindruckt davon, dass man sich in Deutschland so frei bewegen kann – eine Erfahrung, die die Menschen im Westjordanland mit seinen vielen Checkpoints so nicht kennen.

Viele Menschen in Betlehem sind frustriert

Anette Klasing organisiert Begegnungen zwischen deutschen, israelischen und palästinensischen Jugendlichen. In einem Vortrag berichtete sie von der Frustration der Menschen und den vielen Erfahrungen der Ungerechtigkeit und Gewalt. In Klasings Dialogseminaren lernen Jugendliche aus Deutschland, Palästina und Israel, über diese Erlebnisse zu sprechen. Dabei geht es oft hoch emotional zu und es werden dadurch auch nicht alle Probleme gelöst. Dennoch sei es wichtig, miteinander zu reden und nach gewaltfreien Lösungen zu suchen.

Zum Gastteam gehören Kickerinnen der ersten und zweiten palästinensischen Frauen-Fußball-Liga

Zur Mannschaft aus Bethlehem gehörten Kickerinnen der ersten und zweiten palästinensischen Frauen-Fußball-Liga. Die jungen Frauen aus dem Nahen Osten waren zuvor Gast beim SV Werder Bremen. Der Verein pflegt schon seit langem eine aktive Beziehung zu den Kickerinnen aus Bethlehem.

Das Freundschaftsspiel zwischen dem Diyar Women‘s Soccer Team aus Bethlehem und dem Damenteam des SSV Frohnhausen - verstärkt durch Spielerinnen des TSV Fleisbach, der SG Eschenburg und der SG Hammerweiher - endete unentschieden mit 3:3 Toren. 

Hintergrund
Seit mehr als 20 Jahren bestehen Kontakte von Ewersbach nach Bethlehem. Sie wurden durch Pfarrer Dr. Martin Bräuer und den palästinensischen Pfarrer Dr. Mitri Raheb, die zusammen in Marburg studierten, initiiert, und vom damaligen Ewersbacher Gemeindepfarrer Hans Engel weitergeführt. Raheb, Träger des Aachener Friedenspreises 2008, ist Pastor der Weihnachtskirche Bethlehem und Gründer des internationalen Begegnungszentrums und der Akademie Dar al-Kalima (Haus des Wortes) in Bethlehem. Diese Einrichtungen wollen den Frieden zwischen Christen, Juden und Muslimen im Nahen Osten fördern.
Seit 1993 ist die Evangelische Kirchengemeinde Ewersbach durch einen Freundeskreis mit der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Bethlehem verbunden und unterstützt die Arbeit von Pfr. Mitri Raheb. Im Rahmen dieser Freundschaft ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Begegnungen zwischen Christen aus Bethlehem und Ewersbach gekommen.

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