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100 Tage Trump

Gäste aus den USA ziehen ernüchternde Bilanz der Trump-Präsidentschaft

pixabay.com/SambeetAquarelliertes PortraitUS-Präsident Donald Trump

In diesen Tagen besucht eine Delegation der United Church of Christ (UCC) aus den USA verschiedene Organisationen und Einrichtungen in der EKHN. Die UCC ist Partnerkirche der EKHN. In Gesprächen ist immer wieder auch die politische Situation in den USA ein großes Thema.

Die siebenköpfige Delegation der UCC besucht Organisationen und Einrichtungen der EKHN, die sich für eine Willkommenskultur für Geflüchtete stark machen. Die politische Situation in den USA und in Europa sind immer wieder Gesprächsthema, auch die Präsidentschaft von Donald Trump, wie Pfarrerin Birgit Hamrich vom Zentrum Ökumene berichtet.

„Plötzlich wird meine Predigt politisch“

Vier der sieben Teilnehmer arbeiten als Pfarrer in New York und dem Staat New York. „Ich habe nie politisch gepredigt“ sagt Mark Lukens „und plötzlich wird meine Predigt politisch, wenn ich über das Gleichnis des Barmherzigen Samariters  oder den Umgang mit Fremden in der Bibel predige.“ Ein neues politisches Bewusstsein stellt auch James Campbell fest. Menschen aus seiner Gemeinde in Manhattan, die bisher kaum durch ihr politisches Engagement aufgefallen sind, mieten Busse und fahren zu Demonstrationen nach Washington D.C. Das, was bisher selbstverständlich war, gelte nicht mehr. Die Wahl Trumps sei für viele wie ein Wachrütteln gewesen und ein Erkennen, dass das Bewahren der Demokratie und des menschenwürdigen Umgangs miteinander keine Selbstläufer sind.

Ernüchternde 100-Tage-Bilanz

Die Bilanz der ersten hundert Tage der Präsidentschaft Trumps fällt bei den Gästen aus den USA sehr ernüchternd aus. Ralph English blickt skeptisch in die Zukunft. Die Kluft, die in der amerikanischen Gesellschaft immer deutlicher erkennbar sei, ziehe sich auch durch die Kirchengemeinden und bis in die Familien hinein. Die Unsicherheit, welche Auswirkungen die sprunghaften Entscheidungen des Präsidenten haben, sei groß. Sorge bereiten den amerikanischen Gästen die offenkundig rassistischen, menschenverachtenden Äußerungen, die immer da waren, doch jetzt durch die Haltung des Präsidenten salonfähig und offensichtlich werden. Auf diesem Hintergrund erreiche die Verantwortung als Christen in dieser Welt zu leben und zu wirken, eine neue Brisanz. Darin sind sich die Delegationsteilnehmer einig.

Ob der Präsident die vier Jahre seiner Legislatur unbeschadet übersteht, das lasse sich heute nicht sagen. Doch die Hoffnung ist, dass die Demokratie Amerikas genügend gefestigt ist und sowohl der Kongress als auch das Oberste Gericht erfolgreich den antidemokratischen Vorstößen Widerstand leisten.

Bis zum Samstag, 6. Mai wird die Delegation im Rhein Main Gebiet unterwegs sein. In den Begegnungen erfahren nicht nur die Gäste viel Neues. Diese Begegnungen sind auch für Gastgeber*innen eine Bereicherungen und stärken die gegenseitige Verbundenheit über den Ozean hinweg.

 

 

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