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Handreichung für Sprachmittler*innen

Sprachmittlung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete

Die Handreichung für Sprachmittler*innen will eine gute und unterstützende Sprachmittlung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete ermöglichen - ob in einer Unterkunft für Geflüchtete, einer Beratungsstelle, dem Bundesamt für Migration und Flucht, dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, bei Ärzt*innen oder andernorts.

Schwulenberatung Berlin

Im Kontakt mit Behörden, Unterkünften bzw. Beratungsstellen sind viele Geflüchtete auf Sprachmittlung angewiesen. Diese stellt im Idealfall eine Unterstützung im Sinne von Kulturmittlung dar. Gut  informierte Sprachmittler*innen können sie dabei unterstützen, die oft gewaltvollen Erfahrungen in den Heimatländern und auf der Flucht gut zu übersetzen. In dieser Broschüre werden die besondere Situation von LSBTI-Geflüchteten sowie die daraus resultierenden Spezifika in Bezug auf Sprachmittlung für LSBTI-Geflüchtete dargestellt.

Verfolgung und Kriminalisierung

Denn es ist vorsichtig geschätzt davon auszugehen, dass mindestens 5% der knapp 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, lesbische, schwule, bisexuelle sowie trans* und inter* (LSBTI) Personen sind. Die meisten kommen aus Ländern, in denen ihnen die Todesstrafe oder strafrechtliche Verfolgung und Kriminalisierung drohen, sie Moralgesetzen oder Vorschriften ausgesetzt sind, welche LSBTI-Rechte auf freie Meinungsäußerung und Privatsphäre beschränken, oder wo sie Gewalt und Diskriminierung in der eigenen Familie und Gesellschaft erleben.

Hürden in Deutschland

Bei ihrer Ankunft in Deutschland werden geflüchtete LSBTI mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Diese Probleme umfassen insbesondere:

  • die rechtlichen Beschränkungen durch das deutsche Asylrecht
  • die häufig mangelhafte Qualifikation von Mitarbeiter*innen durch fehlende Fortbildungsmöglichkeiten bei der Anerkennungspraxis von Verfolgung auf Grund der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität oder der körperlichen Vielfalt
  • Diskriminierung und Gewalt gegenüber LSBTI-Menschen in den Erst- und
    Gemeinschaftsunterkünften sowie im öffentlichen Raum
  • rassistische Diskriminierungen auf institutioneller und gesellschaftlicher Ebene und zum Teil auch in LSBTI-Zusammenhängen
  • den erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt und zu medizinischen Leistungen.

Inhalt der Handreichung

In Kapitel 1 stellt die Broschüre die unterschiedlichen Begriffe und Fluchtgründe dar und geht auf die rechtliche Situation von lesbischen, schwulen und bisexuellen sowie trans* und inter* Menschen in Deutschland ein. In Kapitel 2 geht es konkret darum, wie Sprachmittler*innen LSBTI-Geflüchtete unterstützen können. In Kapitel 3 bietet ein Glossar positive Begriffe für LSBTI-Geflüchtete in Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Farsi/Persisch und Russisch. Im Anhang ist eine Übersicht von Beratungsstellen in Berlin, die LSBTI mit Angeboten unterstützen.

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