Lesetipps aus der Redaktion
Todesursache: Flucht
Eine unvollständige Liste
An den Grenzen zu Europa spielt sich eine Tragödie ab. In den vergangenen 30 Jahren sind mehr als 51.300 Menschen auf der Flucht nach und in Europa ums Leben gekommen. Die meisten sind ohne Namen verzeichnet. Damit diese Menschen nicht vergessen werden, erschien zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2023 das Buch „Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste“ in einer aktualisierten Neuauflage. Es versammelt die Namen und Todesursachen unzähliger Opfer. Die Daten stammen von dem paneuropäischen Netzwerk United for Intercultural Action in Amsterdam.
Die Herausgeberinnen Kristina Milz und Anja Tuckermann haben einige Namen und Lebensgeschichten recherchiert, um Flucht und Tod wieder ein menschliches Antlitz zu geben. Neben Porträts und Fotos gibt es zahlreiche Gastbeiträge unter anderem von Doris Peschke (Kommission der Kirchen für Migranten in Europa/Diakonie Hessen).
Kristina Milz und Anja Tuckermann (Hrsg.): Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste, Hirnkost 2023, ca. 640 Seiten, 20 Euro
Wie ist Jesus weiß geworden?
Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus
Sarah Vecera beleuchtet in ihrem Buch spannend und ausführlich aus der Perspektive einer Betroffenen das Thema Rassismus in der Kirche. Die Theologin zeigt rassistische Strukturen auf, die von „Weißen“ oft nicht gesehen werden und macht deutlich, wie tief Rassismus in Narrativen und Bildern verwurzelt sind.
Das Buch bietet zahlreiche Reflexionsanstöße und ermutigt, sich mit unserer „weißen Kirche“ auf einen rassismuskritischen Weg zu begeben. Im Sinne des christlichen Glaubens wirbt sie dafür, eine Kirche zu gestalten, in der sich jede:r willkommen und angenommen fühlt. Sarah Vecera ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Deutschland der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“.
Sarah Vecera: Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus. Patmos Verlag 2022, 200 Seiten, 19 Euro
Raus aus den Schubladen!
Meine Gespräche mit Schwarzen Deutschen
Florence Brokowski-Shekete hat für ihr neues Buch mit 12 Schwarzen Deutschen aus verschiedensten Berufen über ihr Leben gesprochen – vom Metzgermeister in Speyer über den ostfriesischen Kfz-Mechaniker bis zur Gynäkologin in Saarbrücken. Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Erfahrungen machen sie als Schwarze Menschen in Deutschland?
Nach dem Motto „Raus aus den Schubladen!“ lädt Florence Brokowski-Shekete dazu ein, verschiedene Lebenswege kennenzulernen, etwas über Alltagsrassismus zu erfahren, den Schwarze Menschen nach wie vor erleben, und den eigenen Horizont zu erweitern. Ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarmachung und zum Empowerment von Schwarzen in Deutschland, aber auch zur Verständigung. Ein Buch, das auf persönlicher Ebene den Horizont erweitert und zum Perspektivwechsel einlädt.
Florence Brokowski-Shekete: Raus aus den Schubladen! Meine Gespräche mit Schwarzen Deutschen, Orlanda Verlag 2022, 184 Seiten, 22 Euro
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