Gesundheitsversorgung - Gesundheitspolitik
Mangelnde Deutschkenntnisse dürfen nicht zu schlechter medizinischer Versorgung führen
Alle Patienten und Patientinnen sollen bei wichtigen medizinischen Entscheidungen verstehen, worum es geht. Deshalb appelliert ein breites Bündnis an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, einen Anspruch auf Sprachmittlung im Gesundheitswesen gesetzlich zu verankern.Beratungsangebot unterstützt geflüchtete Frauen und ihre Berater:innen
Frauenspezifische Fluchtgründe spielen bei geflüchteten Frauen häufig eine Rolle und werden im Asylverfahren oft nicht genug beachtet. Die Diakonie Hessen bietet in Kooperation mit der Regionalen Diakonie Darmstadt zu diesem Thema eine spezialisierte Beratung an im Rahmen der Informations- und Beratungsstelle zu frauenspezifischen asyl- und aufenthaltsrechtlichen Fragen, die von der UNO-Flüchtlingshilfe und dem EKHN-Flüchtlingsfonds gefördert wird.Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und in prekären Lebenslagen
Der Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda, das Medinetz FrankfurtOffenbach und die Diakonie Hessen laden am Donnerstag, 13. Juni 2024, von 9 bis 16 Uhr zur Fachtagung „Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und in prekären Lebenslagen“ nach Fulda ein. Gemeinsam mit Expert:innen sollen Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert und Strategien für einen gerechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung entwickelt werden.Für hunderttausende Menschen in Deutschland ist keine Gesundheitsversorgung in Sicht
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hat gemeinsam mit Ärzte der Welt und 45 weiteren Organisationen eine förmliche Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. Damit rügt das Bündnis erneut die Meldepflicht, die seit über 30 Jahren Menschen ohne Papiere faktisch von jeder ärztlichen Versorgung ausschließt. Auch die Diakonie Deutschland und die Abteilung FiAM der Diakonie Hessen unterstützen die Beschwerde.Frauenrecht ist Menschenrecht – der Name ist Programm
FIM e.V. ist ein interkulturelles Beratungszentrum für Migrantinnen und ihre Familien in Frankfurt am Main. Frauen in schwierigen Lebenslagen finden bei FIM Rat und Unterstützung. Vertraulich, kostenlos und in mehr als 15 Sprachen. FIM stärkt Frauen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und engagiert sich für Bildung, Empowerment und Teilhabe: kultursensibel, ressourcenorientiert und niedrigschwellig. Auch auf politischer Ebene setzt sich FIM für die Belange von Frauen ein.Grundrechte und Gesundheitsversorgung von Schutzsuchenden nicht weiter einschränken
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen in dieser Woche das „Rückführungsverbesserungsgesetz“ sowie die Reform des Einbürgerungsrechts im Bundestag verabschiedet werden. Die Diakonie Deutschland begrüßt die mit der Einbürgerungsrechtsreform geplante Verkürzung der Einbürgerungsfristen sowie die grundsätzliche Akzeptanz von Mehrstaatigkeit. Kritisch bewertet sie dabei allerdings die geplante Verschärfung bei der Pflicht zur Sicherung des Lebensunterhalts.Neue Meldestelle für Abschiebungen aus dem Krankenhaus
Abschiebungen aus stationärer Behandlung sind grundsätzlich ein schwerer Eingriff in eine medizinische Behandlung. Abschiebungen können den Gesundheitszustand der betroffenen Person massiv und auch langfristig verschlechtern und so schwerwiegende Folgen haben. Dennoch kommt es immer wieder zu Abschiebungen und Abschiebeversuchen aus dem Krankenhaus und anderen stationären Einrichtungen. Eine erste unabhängige bundesweite Meldestelle dokumentiert Vorfälle von Abschiebungen und Abschiebeversuchen im Kontext stationärer Behandlung.Gesundheitliche Versorgung von Frauen ohne Papiere im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt
Frauen ohne Papiere haben in Deutschland grundsätzlich einen Anspruch auf Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt nach § 4 Asylbewerberleistungsgesetz, können diesen aber aufgrund der im Aufenthaltsgesetz festgeschriebenen Übermittlungspflichten de facto nicht in Anspruch nehmen, ohne eine Abschiebung zu riskieren. Das Arbeitspapier „Gesundheitliche Versorgung von Frauen ohne Papiere im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt“ der BAG Gesundheit/Illegalität zeigt Zugangsbarrieren und lokale Lösungen auf.Recht auf Gesundheit missachtet!
Die humanitäre Organisation Ärzte der Welt kritisiert die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz, Geflüchtete 36 Monate von notwendigen medizinischen Leistungen auszuschließen.Niedrigschwelliges Angebot für Geflüchtete: WiPSO-Net berät und begleitet
Seit sechs Jahren besteht das „WiPSO-net“, ein offener Zusammenschluss zahlreicher Institutionen, die sich mit der psychosozialen Beratung, Begleitung und auch therapeutischer Versorgung von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen in Wiesbaden befassen. Das Angebot, gefördert von der kommunalen Integrationsabteilung, ist wichtiger denn je.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Flucht & Gewalt
Psychosozialer Versorgungsbericht Deutschland 2024
Während die Zahl geflüchteter Menschen einen neuen Höchststand erreicht, werden die notwendigen Versorgungsstrukturen in Deutschland unzureichend gefördert. Lediglich 3,1 Prozent des psychosozialen Versorgungsbedarfs konnten im Jahr 2022 gedeckt werden.
Die BAfF e. V., Dachverband von inzwischen 48 Psychosozialen Zentren für geflüchtete Menschen, veröffentlicht ihren neuesten Versorgungsbericht.
AKKA-First Aid Argumentation-Kit
Schlagkräftige Argumente und maßgeschneiderte Materialien für eine menschenrechtlich valide Gesundheitspolitik, die zu unserer modernen Einwanderungsgesellschaft passt.
Psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten in Hessen verbessern
Mit einer deutlichen Positionierung für den Ausbau und die weitere Ausgestaltung der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wenden sich neun Organisationen an politisch Verantwortliche in Hessen und an die Öffentlichkeit.
Das gemeinsam von BAG und BACK erstellte Arbeitspapier „Empfehlungen zur Ausgestaltung von Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz“ beinhaltet Anforderungen und Rahmenbedingungen für Clearingstellen bezüglich Aufgabenstellung und fachlicher Ausrichtung, Finanzierung und personeller Besetzung sowie begleitender Beratung und Evaluation. Damit eine gute Beratung und Weitervermittlung von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz gewährleistet werden kann.
Die Handreichung der AG Forschung der BAG Gesundheit/Illegalität bündelt forschungsethische und forschungspraktische Vorschläge, was bei Kooperationen mit Forschenden zur Gesundheit von Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus berücksichtigt werden sollte. Sie richtet sich in erster Linie an Anlaufstellen und Praxiseinrichtungen, ist aber bestimmt auch für Forschende, die selbst Projekte in dem Themenfeld planen, von Interesse.