Frankfurt am Main
Jüdische Gemeinde wieder im Rat der Religionen aktiv
Rat der Religionen Frankfurt/pixabay2009 wurde der „Rat der Religionen Frankfurt“ gegründet mit dem Ziel, durch Dialog und Beratung das gegenseitige Verständnis und Zusammenleben zu verbessern.04.07.2017 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Über diese gute Nachricht freuen wir uns sehr. Wir waren ja auch in den vergangenen drei Jahren in gutem Kontakt“, so der im Mai neu gewählte Ratsvorsitzende, Prof. Dr. Joachim Valentin (Katholische Kirche Bistum Limburg / Leiter Haus am Dom).
Auch der evangelische Stadtdekan Dr. Achim Knecht begrüßt die Entscheidung
„Dass die Jüdische Gemeinde nun offiziell in den Rat der Religionen zurückkehrt, ist für uns gleichfalls ein Anlass zur Freude. Offenheit und Diskurs kennzeichnen das Klima in der Stadt, das bedeutet auch im Bereich des Religiösen ein ungeheures Pfund. Der Rat der Religionen ist ein idealer Ort es zu pflegen und auszubauen“, begrüßt der evangelische Stadtdekan Dr. Achim Knecht die Entscheidung.
Die Jüdische Gemeinde wird vertreten durch Professor Dr. Leo Latasch (Vorstandsmitglied Jüdische Gemeinde), Rabbiner Julien-Chaim Soussan (Rabbiner Jüdische Gemeinde) und Daniel Kempin (Egalitärer Minjan). „In Zeiten von Terrorismus und zunehmendem Antisemitismus ist es wichtiger denn je, einen breiten Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften untereinander und auch mit den nicht religiösen Teilen unserer Gesellschaft zu pflegen. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Positionen und Erfahrungen im interreligiösen Dialog wieder in den Rat der Religionen einzubringen“, begründet die Jüdische Gemeinde ihre Entscheidung.
Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften
Der Rat der Religionen Frankfurt fördert den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und der Stadtgesellschaft – und nimmt aus einer religiösen Sicht Stellung zu gesellschaftlichen und politischen Themen der Stadt Frankfurt. Eines der Ziele ist dabei, gemeinsam stadtpolitische Impulse zu setzen und dafür einzutreten, dass auch die stärkende Funktion von Religiosität sichtbar wird. Gleichzeitig erfordert die Dialogarbeit aber auch, dass immer wieder grundlegende Debatten geführt werden, Vertrauen erneuert und Selbstreflexion betrieben wird. Aus Sicht des Rates der Religionen gibt es dazu keine Alternative.
Aktuelle Projekte
Aktuell arbeitet der Rat der Religionen Frankfurt unter anderem in einem Kooperationsprojekt mit der Stadt Frankfurt daran, durch die gemeinsame Würdigung religiöser Feiertage der großen Religionsgemeinschaften eine ausgewogenere Wahrnehmung der unterschiedlichen Religionen in Frankfurt zu fördern. Das laufende Bildungsprojekt „(K)eine Glaubensfrage“ in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank hat seit 2013 über 2.000 Lehrkräfte sowie über 5.000 Schülerinnen und Schüler erreicht und wird derzeit durch das hessische Kultusministerium gefördert.
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