Regisseur Nehad Hussein
Syrischer Dokumentarfilm „Deutschkurs“
Deutschkurs - Filmstill01.07.2020 bj Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Nehad HusseinVon Wael Deeb
Andjela, Sami, Filmon, Shahrooz, Ahmad und Viktor nehmen an einem Deutschkurs teil. Während die Lehrerin erklärt, wie man im Deutschen Wünsche und Träume ausdrückt, sind sie mit ihren Gedanken woanders. Andjela hat einen Brief bekommen, in dem ihre Abschiebung angekündigt wird. Sami hat Alpträume von seiner Zeit im irakischen Flüchtlingslager. Und Filmon ist verliebt.
Zwei Jahre lang haben junge Flüchtlinge aus fünf verschiedenen Ursprungsländern gemeinsam mit Migrant*innen und Einheimischen im Projekt “FilmZuFlucht“ an dem Film gearbeitet. Von der gemeinsamen Entwicklung der Filmidee über Drehbuchszenen und Dialoge bis zu den Dreharbeiten wurde der Film gemeinschaftlich gestaltet.
Der gemeinsame Nenner der Filmfiguren ist, dass alle aus ihrer Heimat geflohen sind. Der Film erzählt von ihren Erlebnissen bei der Flucht und im deutschen Alltag. Dabei konnte zum Teil auf Material zurückgegriffen werden, das die Beteiligten in ihrer Heimat oder auf der Flucht gedreht haben. Mit dem Film finden sie ihren eigenen Ausdruck für das, was sie noch immer belastet – und für ihre Wünsche und Träume.
Hussein, der 2014 in Deutschland ankam, studierte Filmwissenschaften an der russischen Kulturakademie in St. Petersburg und schloss sein Studium 1998 ab. Er drehte 2016 seinen ersten Film in Deutschland mit dem Titel „Accordion“. In seinem Film „Deutschkurs“ zeigt Nehad Hussein die Schwierigkeiten des Lebens von Geflüchteten in Deutschland. „Ein Flüchtling in Deutschland ist ein Mensch, der Sorgen und Widersprüche trägt und nicht nur eine statistische Zahl“, so der Regisseur.
Beim 33. Bundes.Festival.Film. wurde DEUTSCHKURS mit dem Deutschen Generationenfilmpreis (Hauptpreis in der Kategorie Team Award) ausgezeichnet.
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